Wladimir Putin verzichtet vorerst auf die Ausweisung von US-Diplomaten als Vergeltung für die diplomatischen Strafmassnahmen der USA. Dafür erhält er nun Lob vom designierten US-Präsidenten Donald Trump.
Auf Twitter rühmt Trump Putin für den «grossartigen Schachzug» und sagt weiter: «Ich habe immer gewusst, dass er sehr klug ist.»
Great move on delay (by V. Putin) - I always knew he was very smart!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 30. Dezember 2016
Er werde sich in der kommenden Woche «im Interesse unseres Landes» mit Vertretern der US-Geheimdienste treffen, um sich über die «Fakten» im Fall des möglichen Hackerangriffs aufklären zu lassen, sagte Trump zudem.
Obama hatte am Donnerstag die Ausweisung von 35 russischen Diplomaten verkündet. Zudem würden zwei russische Anwesen in den USA geschlossen. Er bezeichnete diese Massnahme als Vergeltung für mutmassliche russische Cyber-Attacken zur Beeinflussung der Wahlen in den USA.
Diesem Schritt Obamas folgte Putin aber demonstrativ nicht. Stattdessen lud Putin «alle Kinder von in Russland akkreditierten US-Diplomaten» ein, «die Neujahrs- und Weihnachtsfeiern im Kreml» zu besuchen. Die aus den USA ausgewiesenen russischen Diplomaten könnten nun «die Feiertage mit Freunden und Verwandten in ihrem Vaterland verbringen», fügte Putin hinzu.
Der Streit um die Hacker-Angriffe hatte zuletzt für eisige Beziehungen zwischen Washington und Moskau gesorgt. Mit dem Amtsantritt von Trump am 20. Januar könnte allerdings eine Tauphase einsetzen. Darauf setzt auch die russische Führung.
Die US-Geheimdienste hatten schon längst deutlich gemacht, dass sie genügend Beweise für den russischen Angriff haben. In Washington fand Obamas Sanktionsankündigung auch bei Vertretern von Trumps Republikanern Beifall.
Der Chef des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, bezeichnete sie als «überfällig». Die republikanischen Senatoren John McCain und Lindsay Graham kündigten an, im Kongress auf noch schärfere Sanktionen gegen Moskau zu drängen. Die von Trump anvisierte Wende im Verhältnis zu Moskau könnte ihn in Konflikt mit den russlandkritischen Aussenexperten seiner Partei bringen. (blu/sda/afp/dpa)
Putin rudert zurück: Russland weist nun doch keine 35 US-Diplomaten aus http://wat.is/pdL51BAA642h1RTA
Nach dem militärischen Sieg und der gleichzeitigen Ausrufung des Waffenstillstands in Syrien hat der russische Präsident so ziemlich alles geschafft, was Obamas "rote Linie" versäumt hat. Und während der Eine künftig nur noch den Golfplatz verteidigt, betreibt der Andere Weltpolitik mit seinem Nachfolger :-)!