Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine wegen Verrats verurteilte Frau begnadigt. Der Fall der Russin Oxana Sewastidi war umstritten. Im März 2016 war sie zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil sie 2008 eine Bekannte im Nachbarland Georgien per SMS vor einer russischen Truppenmobilisierung gewarnt hatte.
Wenig später hatte es tatsächlich einen kurzen Krieg zwischen Russland und Georgien gegeben.
Kremlchef Putin unterzeichnete am Dienstag in Moskau die Begnadigung der 46-jährigen Sewastidi. Er hatte bereits im Dezember angekündigt, den Fall zu prüfen. Die angesehene Menschenrechtsorganisation Memorial hatte die Frau als politische Gefangene eingestuft.
Die russischen Behörden hatten erst Ende Februar im umstrittenen Fall des oppositionellen Aktivisten Ildar Dadin eine Haftstrafe aufgehoben. Er musste ins Gefängnis, weil er mehrfach an nicht genehmigten Demonstrationen teilgenommen hatte.
Am Montag war zudem eine Kindergärtnerin aus Sibirien freigekommen, die im Netz einen Clip mit einem nackten misshandelten Kind weiterverbreitet hatte. Ihr wurde Pornografie vorgeworfen. Die Frau hatte gesagt, sie wolle auf den Fall hinweisen. Ein Gericht hob das Urteil auf. (sda/dpa)