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Palästinenserin wird zur weltbesten Lehrerin gekürt – und freut sich wie ein kleines Kind

Palästinenserin wird zur weltbesten Lehrerin gekürt – und freut sich wie ein kleines Kind

14.03.2016, 13:1614.03.2016, 14:39
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Hanan al-Chrub nimmt den Preis entgegen
Hanan al-Chrub nimmt den Preis entgegen
Bild: Kamran Jebreili/AP/KEYSTONE

Eine Palästinenserin aus Bethlehem ist zur «besten Lehrerin der Welt» gekürt worden. Die mit einem Preisgeld von einer Million Dollar verbundene Auszeichnung wurde Hanan al-Chrub am Sonntagabend in Dubai zugesprochen.

In einer emotionalen Dankesrede sprach sich die Lehrerin für Dialog anstelle von Gewalt aus. Den in zehn Jahresraten aufgeteilten Preis wolle sie für ihre Erziehungsarbeit einsetzen.

Das Herrscherhaus des Golfemirats unterstützt den renommierten Preis der Varkey-Stiftung gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Prinz William, US-Vizepräsident Joe Biden, UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon oder US-Schauspieler Kevin Spacey.

Die diesjährige Gewinnerin wurde von Papst Franziskus per Videobotschaft bekanntgegeben: «Ich beglückwünsche die Lehrerin Hanan al-Chrub zum Gewinn dieser wertvollen Auszeichnung aufgrund der Rolle, die sie dem Spiel bei der Kindererziehung beimisst», sagte der Papst.

«Ein Kind hat das Recht zu spielen. Und indem das Spielen ein Teil der Erziehung ist, lernt es, ein soziales Wesen zu werden, das Freude am Leben hat», führte der Papst aus.

Die Preisträgerin wuchs im palästinensischen Flüchtlingslager Dheischeh am Stadtrand von Bethlehem auf, wo sie zuerst an der Mittelschule unterrichtete und ihre pädagogischen Methoden entwickelte. Inzwischen ist al-Chrub an der Oberschule von al-Bireh tätig, einer Grossstadt, die mit Ramallah zusammengewachsen ist.

In der Endausscheidung der diesjährigen Lehrer-Weltmeisterschaft setzte sie sich gegen Mitbewerber aus den USA, Grossbritannien, Australien, Finnland und Pakistan durch. Der «Weltlehrerpreis» wurde zum zweiten Mal verliehen.

In ihrem Buch «Spielen und Lernen» spricht sie sich gegen Zwangsmethoden im Unterricht aus, die gerade im Umfeld des Nahostkonflikts Traumata bei den Kindern verstärken können. (sda/afp/dpa)

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