Die kurdischen Milizen haben laut Aktivisten die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) wieder aus der syrischen Grenzstadt Kobane vertrieben. Zwei Tage nach Beginn einer IS-Offensive auf die Stadt kontrollierten die Kämpfer der YPG-Miliz wieder die gesamte Stadt.
Die Gefechte hätten aufgehört, die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) durchkämmten die Viertel auf der Suche nach Dschihadisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit.
Zuvor hatte ein Sprecher der kurdischen Einheiten noch von Kämpfen um ein Spital am Stadtrand berichtet. Dort sollen sich Extremisten verschanzt haben.
Die Dschihadisten waren im Januar nach viermonatigen Kämpfen zum Rückzug aus Kobane gezwungen worden. Am Donnerstag hatten sie aber mit drei Selbstmordanschlägen überraschend eine neue Offensive gestartet.
Laut der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netz von Informanten vor Ort stützt und deren Angaben nur schwer zu überprüfen sind, töteten die IS-Kämpfer bei ihrem Angriff mehr als 120 Zivilisten.
Laut Aktivisten wollten die Dschihadisten die Stadt nicht erobern, sondern möglichst viele Zivilisten töten. Beobachter sprachen von einem «Ablenkungsmanöver», nachdem die IS-Miliz an anderer Front unter Druck geraten war.
Aufsehen erregte letzten Monat auch ein vom amerikanischen Geheimdienst DIA veröffentlichtes Dokument, wonach die USA seit 2012 bewusst die Entstehung des IS zugelassen haben, um das Assad-Regime in Syrien zu schwächen.
(sda/afp/dpa/reu)