Ein starkes Erdbeben hat die Westküste der Türkei und die griechischen Inseln in der Ägäis erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben am Montag eine Stärke von 6,3.
Das Zentrum lag in der Ägäis zwischen der griechischen Insel Lesbos und der türkischen Küstenmetropole Izmir. Die Stösse waren noch in der rund 330 Kilometer entfernten türkischen Millionenmetropole Istanbul und in der etwa 300 Kilometer entfernten griechischen Hauptstadt Athen zu spüren.
Schweres #Erdbeben in der #Ägäis. Infos unter: https://t.co/IGCSXUSHNq pic.twitter.com/0Zzse5yLoD
— GFZ (@GFZ_Potsdam) 12. Juni 2017
Todesopfer wurden zunächst nicht gemeldet. Der Rettungsdienst der Insel Lesbos teilte aber mit, bei dem Seebeben seien vier Menschen leicht verletzt worden.
Auf Lesbos richtete das Beben ausserdem Schäden an. In der Region der Ortschaft Plomari im Süden der Insel wurde nach Angaben von Vize-Bürgermeister Manolis Armenakas der Glockenturm einer Kirche schwer beschädigt. Mehrere Häuser wiesen Risse auf.
Zudem gab es Erdrutsche, die zum Teil Strassen versperrten, wie der Lokalpolitiker weiter mitteilte. «Die Menschen sind fast alle auf die Strasse gerannt», berichteten Augenzeugen aus Lesbos im Fernsehen.
Der Gouverneur der türkischen Provinz Izmir, Erol Ayyildiz, sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, nach ersten Erkenntnissen gebe es weder Opfer noch Schäden zu beklagen. Das Hauptbeben ereignete sich vor der Küste des Bezirks Karaburun in der Provinz.
Bezirksbürgermeister Muhammet Özyüksel sagte dem Nachrichtensender CNN Türk, das Beben habe etwa 15 bis 20 Sekunden gedauert und sei sehr stark gewesen. «So einen Stoss habe ich noch nie erlebt. Ich habe gedacht, das Gebäude stürzt ein», sagte er mit Blick auf die Bezirksverwaltung.
CNN Türk berichtete, in Karaburun seien nach dem ersten Beben drei Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 4,9 verzeichnet worden. Auch an der türkischen Ägäis-Küste berichteten Augenzeugen, Menschen seien in Panik auf die Strassen gerannt.
Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Stärke des Hauptbebens am Montagnachmittag mit 6,2 an. Das Zentrum lag in der Ägäis zwischen der griechischen Insel Lesbos und der türkischen Küstenmetropole Izmir.
Im europäischen Raum kommen die meisten Erdbeben in Griechenland, den südlichen Teilen des Balkans sowie im Westen der Türkei vor. Auch Italien und der westliche Balkan sind besonders betroffen. Der grösste Teil der schweren europäischen Beben ereignet sich nahe den Rändern von Afrikanischer und Europäischer Platte. Dort kann es zu Spannungen kommen, die zu Beben führen. (sda/dpa)