NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat dem Bündnispartner Türkei erneut volle Unterstützung zugesichert. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte dem Westen nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei mangelnde Solidarität vorgeworfen.
«So, wie Sie zur NATO stehen, so steht die NATO zur Türkei», sagte Stoltenberg am zweiten Tag seines Türkei-Besuchs nach einem Treffen mit Aussenminister Mevlüt Cavusoglu in Ankara. Stoltenberg hatte den Umsturzversuch bereits im Juli verurteilt und der Türkei die Solidarität des Bündnisses zugesichert.
«Die Türkei ist ein starker und hoch geschätztes Mitglied der NATO und wird das bleiben», betonte der Norweger am Freitag. «Wenn der Putsch erfolgreich gewesen wäre, wäre das nicht nur eine Katastrophe für die Türkei, sondern für das gesamte Bündnis gewesen.»
Drahtzieher des gescheiterten Militärputsches ist nach Überzeugung Erdogans der im US-Exil lebende Prediger Fethullah Gülen. Seit dem Putschversuch geht die Regierung in Ankara hart gegen mutmassliche Anhänger Gülens in allen Bereichen der türkischen Gesellschaft vor.
Tausende Soldaten, Polizisten, Richter und Staatsanwälte wurden seither festgenommen, Zehntausende weitere Menschen etwa auch im Bildungssektor verloren ihre Arbeit. Dies wurde von den USA, aber auch von anderen NATO-Partnern als unverhältnismässig kritisiert, worauf die türkische Regierung verärgert reagierte. (sda/dpa)