Die französischen Behörden haben einen islamistischen Anschlag in Paris vereitelt. Dies sagte Präsident François Hollande dem Nachrichtensender BFMTV zufolge am Freitag beim Südeuropa-Gipfel in Athen.
«Eine Gruppe wurde zerstört, aber es gibt andere», fügte Hollande an. Zuvor waren drei radikalisierte Frauen festgenommen worden. Die jüngste von ihnen, eine 19-Jährige, hat nach Medienberichten Verbindungen zur Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS»).
Laut dem Sender BFMTV war ein Anschlag im Pariser Gare de Lyon oder dem Bahnhof von Boussy Saint-Antoine geplant – in dem Ort mit 7000 Einwohnern waren die Frauen am Donnerstag festgenommen worden.
Der Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins will um 17.30 Uhr die Medien informieren. Die Staatsanwaltschaft hat sich bisher zu dem Fall nicht geäussert.
Polizisten des Inlandsgeheimdienstes DGSI hatten die Frauen in der Nacht bei einer Anti-Terroraktion in dem Ort rund 25 Kilometer südlich von Paris festgenommen. Eine von ihnen wurde verletzt, als Polizisten nach einem Messerangriff das Feuer eröffneten. Ein Polizist erlitt eine Verletzung an der Schulter, wie Innenminister Bernard Cazeneuve sagte.
Bei der Fahndung nahmen Ermittler nach Medienberichten einen weiteren Mann fest, der mit einer der Frauen liiert sein soll. Polizisten hatten am Wochenende ein Auto mit mehreren Gasflaschen und drei Behältern mit Diesel-Treibstoff in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame im Herzen von Paris entdeckt. Die Polizei nahm in den vergangenen Tagen bereits vier Verdächtige fest, zusammen wurden damit acht Personen gefasst.
Cazeneuve sagte, die Frauen im Alter von 19, 23 und 39 Jahren hätten «wahrscheinlich neue, gewalttätige Aktionen» geplant. Diese hätten unmittelbar gedroht. Die Fahndung habe deshalb unter grossem Zeitdruck gestanden. (sda/dpa)