International
Thailand

Thailands Militär lässt Studenten am Putschjahrestag protestieren

Thailands Militär lässt Studenten am Putschjahrestag protestieren

22.05.2016, 14:0022.05.2016, 14:09
Mehr «International»

Thailand steht unter Militärherrschaft, Kritik an der Junta ist verboten. Trotzdem haben gut 100 Studenten am zweiten Jahrestag des Putsches demonstriert. Die Polizei schaut zu.

Polizei und Militär haben Protestaktionen von Studenten am zweiten Jahrestag des Militärputsches in Thailand ungehindert hingenommen. In Bangkok zogen von der Thammasat-Universität aus rund 100 Teilnehmer mit Megafon und Plakaten zum Demokratie-Denkmal.

Auch dort versammelten sich Dutzende Demonstranten. Sie verlangten Wahlen und Meinungsfreiheit. Kritik an der Junta ist seit dem Putsch verboten. «Sie sind Soldaten mit Gewehren und Panzern und haben Angst vor Leuten mit Slogans auf dem T-Shirt», rief einer der Anführer der Studentengruppe «Neue Demokratie» über Megafon.

Am Demokratie-Denkmal riefen Demonstranten die Wähler auf, im August gegen die neue Verfassung zu stimmen. Sie sieht unter anderem eine zweite Parlamentskammer mit vom Militär ernannten Senatoren vor. Kritik an dem Verfassungsentwurf ist eigentlich auch verboten.

Die Behörden haben seit dem Putsch Dutzende Menschen festgenommen, teils tagelang «zur Umerziehung» in Haft behalten und einige unter fadenscheinigen Gründen wegen Majestätsbeleidigung angeklagt.

Das Militär hatte die Macht am 22. Mai 2014 nach jahrelangem Streit zwischen verfeindeten politischen Lagern und monatelangen Strassenprotesten an sich gerissen.

Wahlen werden frühestens 2017 erwartet. «Ich hoffe, dass (die Regierung) schleunigst die Grundrechte wiederherstellt, damit das Volk sein eigenes Schicksal bestimmen kann», twitterte die damals gestürzte Regierungschefin Yingluck Shinawatra. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Jury-Auswahl in Trump-Prozess zieht sich hin: Zwei Mitglieder wieder freigestellt

Im Schweigegeld-Verfahren gegen Donald Trump, dem ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der Geschichte der USA, hat sich die Auswahl der Geschworenen weiter als schwierig erwiesen. Nachdem sich Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter Juan Merchan am Dienstag bereits auf sieben Jury-Mitglieder geeinigt hatten, wurden zwei davon am Donnerstag wieder freigestellt, wie im Gerichtssaal anwesende Journalistinnen und Journalisten übereinstimmend berichteten.

Zur Story