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Anschlag in Bangkok: Polizei veröffentlicht Phantombild +++ Attentäter soll Ausländer sein

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Anschlag in Bangkok: Der Tag danach …
Phantombild des mutmasslichen Haupttäters: Die thailändische Polizei nahm zwei Wochen nach dem Anschlag einen jungen Mann fest, den sie als Hauptverdächtigen bezeichnet.
quelle: epa/royal thai police / royal thai police
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Anschlag in Bangkok: Polizei veröffentlicht Phantombild +++ Attentäter soll Ausländer sein

18.08.2015, 03:2619.08.2015, 13:37
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Die thailändische Polizei hat am Mittwoch ein Phantombild des mutmasslichen Täters veröffentlicht. Der Mann wird verdächtigt, am Montag Abend eine Bombe in Bangkok gelegt zu haben, die 22 Menschen das Leben gekostet und mehr als 120 verletzt hat.

Phantombild des mutmasslichen Täters

Bild
Bild: AP/Royal Thai Police

Das Bild ist computergeneriert und wurde aufgrund von Aufnahmen von Überwachungskameras erstellt. Darauf war ein Mann in Shorts und auffälligem gelben T-Shirt zu sehen, der kurz vor der ersten Detonation am Montagabend am Tatort offenbar einen Rucksack deponiert hatte und dann geflüchtet war. Der Mann soll gemäss Auskunft der thailändischen Behörden ausländischer Herkunft sein.

Regierungschef Prayuth Chan-ocha appellierte an den Mann: «Stellen Sie sich schnell, sonst kann es sein, dass Sie bei einem Polizeieinsatz ums Leben kommen.» 

Wenig später sagte ein Polizeisprecher gegenüber Medien, dass zwei weitere Personen zu den Verdächtigen gehören. Die zwei Männer seien ebenfalls auf Aufnahmen von Überwachungskameras zu sehen.

Derweil wurde der Erawan-Schrein in Bangkok, bei dem die Bombe detoniert war, am Mittwoch wieder der Öffentlichkeit freigegeben worden. Kleine Händler gehen bereits wieder ihren Geschäften nach, Mönche besuchen den Schrein für Gebete und es werden Kerzen und Blumen niedergelegt, um der Opfer zu gedenken.

Eine Frau betet am wiedereröffneten Erawan-Schrein, zwei Tage nach dem Anschlag.
Eine Frau betet am wiedereröffneten Erawan-Schrein, zwei Tage nach dem Anschlag.Bild: Sakchai Lalit/AP/KEYSTONE

Derweil fahndet die Polizei nach weiteren Verdächtigen. Neben dem mutmasslichen Bombenleger, nach dem seit Dienstag gesucht wird, müsse es weitere Komplizen gegeben haben, sagte ein Polizeisprecher. «Derartige Anschläge werden typischerweise nicht von einer einzigen Person geplant», erklärte der Sprecher am Mittwoch. 

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, setzt die Polizei ein Kopfgeld auf den Attentäter aus. Hinweise würden mit umgerechnet bis zu 27'500 Franken belohnt.

In der Zwischenzeit geht in Bangkok die Angst vor einem weiteren Anschlag um. Wie verschiedene Medien auf Twitter melden, sperrte die Polizei am Mittwoch die Skytrain-Station Nana in Bangkok ab.

Wenig später folgte die Entwarnung. Es habe sich um einen falschen Alarm gehandelt, die Bahnstation soll in Kürze wieder geöffnet werden.

Die thailändische Polizei sucht nach diesem Mann. Er soll die Bombe gezündet haben.
Die thailändische Polizei sucht nach diesem Mann. Er soll die Bombe gezündet haben.Bild: epa/thai royal police

Dem Hauptverdächtigen waren die Behörden durch Überwachungskameras auf die Spur gekommen. Sie zeigen nach Polizeiangaben einen Mann, der am Tatort einen Rucksack abnimmt und den Ort anschliessend ohne diesen verlässt. Der Verdächtige gehöre vermutlich einer regierungsfeindlichen Gruppe an, die im Nordosten Thailands ansässig sei, hiess es. Die Handschrift der muslimischen Rebellen im Süden des Landes trage der Anschlag nicht. Man ermittle in alle Richtungen hiess es. 

Es ist ein junger Mann mit gelbem T-Shirt und einer grossen Brille, sein Gesicht ist schwer erkennbar.
Es ist ein junger Mann mit gelbem T-Shirt und einer grossen Brille, sein Gesicht ist schwer erkennbar.Bild: epa / thai royal police

Identifiziert wurden zunächst fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und ein Singapurer, wie Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd sagte. Ursprünglich hatte es geheissen, unter den Toten sei auch ein Philippiner.  

Reisehinweise angepasst
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat nach dem Bombenanschlag in Bangkok am Montag seine Reisehinweise angepasst. Es ruft Thailand-Reisende im ganzen Land zur Vorsicht auf. Die thailändischen Sicherheitskräfte hatten bereits wiederholt auf die Gefahr von Anschlägen und Sabotageakten hingewiesen. Das Risiko bestehe im ganzen Land, schreibt das EDA. 

(dwi/sda/reu/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zombie1969
18.08.2015 15:28registriert Januar 2014
Attentate sind einfach nur feige Mordanschläge und sonst nichts. Auch, weil sie nichts bewegen, nichts verändern. Man trifft mit diesen Bomben nicht den politischen Gegner oder den anders Gläubigen. Opfer sind Menschen die das Pech hatten zu falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein.
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