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Trump kippt Einfuhr-Verbot für Grosswildjäger – (auf dem Foto sind seine Söhne)

Trump kippt Einfuhr-Verbot für Grosswildjäger – (Und ja, auf dem Foto sind seine Söhne)

16.11.2017, 22:1917.11.2017, 06:18
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Donald Trump selber jagt keine Tiere. Aber seine Söhne, die würden das lieben, erzählte der US-Präsident im Jahr 2012. «Sie sind Jäger und sie sind darin sehr gut geworden.» 

Gut fünf Jahre ist es nun her, seit Fotos von Trumps Söhnen bei der Grosswildjagd vom Magazin «TMZ» veröffentlicht wurden. Sie sorgten in den sozialen Medien und unter Tierschützern für einen Aufschrei.

Auf einem Bild ist zu sehen, wie Trump Jr. mit einem abgeschnittenen Elefantenschwanz posiert. 

Auf einem weiteren Foto lächelt Trump Jr. zusammen mit Eric Trump in die Kamera, welcher einen getöteten Leoparden in die Höhe hält. 

Trump Jr. erklärte sich später gegenüber «Forbes»: Das Abschneiden des Elefantenschwanzes sei in Simbabwe Tradition, man zolle dem Tier so Respekt. Des Weiteren habe es eine Überpopulation von Elefanten gegeben, weshalb die Elefanten-Jagd für die Region sogar nützlich gewesen sei. Auch den Leoparden hätten sie legal erledigt.

Doch wieso graben wir hier die alten Fotos wieder aus?

Weil Donald Trump gerade ein Verbot gekippt hat, das Barack Obama im Jahr 2014 erlassen hatte: Grosswildjäger dürfen ab sofort Trophäen erlegter Elefanten aus Sambia und Simbabwe wieder in die Vereinigten Staaten einführen.

Die zuständige Behörde begründet den Entscheid damit, dass «eine regulierte Sportjagd» Anreize für die lokale Bevölkerung schaffen könne, die bedrohten Tierarten zu erhalten. Trophäenjagd könne zur Erhaltung der Biodiversität beitragen.

Die Waffenlobby National Rifle Association (NRA) in den USA begrüsste den Entscheid. Es sei ein bedeutender Schritt vorwärts. 

President Donald Trump speaks in the Diplomatic Reception Room of the White House, Wednesday, Nov. 15, 2017 in Washington. (AP Photo/Pablo Martinez Monsivais)
Donald Trump: Der US-Präsident hat gerade ein Einfuhr-Verbot für Grosswildjäger gekippt.Bild: AP/AP

Scharfe Kritik kommt derweil von diversen Tierschutz-Organisationen. The Elephant Project twitterte etwa: «Nicht nachvollziehbares Verhalten der Trump-Administration.» In Gegenden, in denen Trophäenjagd erlaubt sei, nehme auch die Wilderei zu.

Das meint auch der Chef der Humane Society of the United States Wayne Pacelle: «Die Elefantenpopulation in Simbabwe ist seit 2001 um sechs Prozent zurückgegangen und es gibt Beweise dafür, dass die Wilderei in Gebieten, in denen Trophäenjagd erlaubt ist, zugenommen hat.» Im Jahr 1972 habe es noch 200'000 Elefanten in Sambia gegeben, fügt Pacelle hinzu, heute seien es noch etwas mehr als 21'000.

Und deswegen machen in den sozialen Netzwerken auf einmal wieder die alten Fotos von Trumps Söhnen die Runde. (cma)

100 Elefanten werden täglich für Elfenbein getötet

Video: srf
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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goldmandli
16.11.2017 22:30registriert November 2014
"Die zuständige Behörde begründet den Entscheid damit, dass «eine regulierte Sportjagd» Anreize für die lokale Bevölkerung schaffen könne, die bedrohten Tierarten zu erhalten. Trophäenjagd könne zur Erhaltung der Biodiversität beitragen."

Das macht halt einfach gar keinen Sinn.
Wie können die so einen Schwachsinn von sich geben und nicht in lauthalses gelächter verfallen?
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Tschudi_Joe
16.11.2017 22:55registriert Oktober 2015
Wenn ich so einen sehe, der einen abgeschnittenen Schwanz eines Elephanten in der Hand hält wird mir schlecht. Haben die denn gar kein Respekt?! Ich könnte kotzen. Ich kann nicht verstehen, wie man so wenig Mitgefühl haben kann. Furchtbar so etwas.
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malu 64
16.11.2017 22:55registriert September 2014
Was sind das noch für Abenteurer! Das sind noch Männer! Eine so gefährliche Bestie wie ein Leopard weniger auf der Welt! Mit einem M40 Präzisionsgewehr auf 1000 Meter herangepirscht. Atemberaubende Nähe, das ist eindeutig Notwehr! Eine schreckliche Bestie weniger, was sind doch das für Helden!
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