Donald Trump selber jagt keine Tiere. Aber seine Söhne, die würden das lieben, erzählte der US-Präsident im Jahr 2012. «Sie sind Jäger und sie sind darin sehr gut geworden.»
Gut fünf Jahre ist es nun her, seit Fotos von Trumps Söhnen bei der Grosswildjagd vom Magazin «TMZ» veröffentlicht wurden. Sie sorgten in den sozialen Medien und unter Tierschützern für einen Aufschrei.
Auf einem Bild ist zu sehen, wie Trump Jr. mit einem abgeschnittenen Elefantenschwanz posiert.
The GOP. Here's Donald Trump Jr. holding the tail of an elephant (party symbol) that he killed. #TrumpSacrifices pic.twitter.com/FIGkcH2F0t
— xoxo, Jane (@PoodleMama1966) 31. Juli 2016
Auf einem weiteren Foto lächelt Trump Jr. zusammen mit Eric Trump in die Kamera, welcher einen getöteten Leoparden in die Höhe hält.
What went so wrong with Trump sons that they could kill this beautiful creature pic.twitter.com/L1gquLQrRz
— Mia Farrow (@MiaFarrow) 13. Mai 2015
Trump Jr. erklärte sich später gegenüber «Forbes»: Das Abschneiden des Elefantenschwanzes sei in Simbabwe Tradition, man zolle dem Tier so Respekt. Des Weiteren habe es eine Überpopulation von Elefanten gegeben, weshalb die Elefanten-Jagd für die Region sogar nützlich gewesen sei. Auch den Leoparden hätten sie legal erledigt.
Doch wieso graben wir hier die alten Fotos wieder aus?
Weil Donald Trump gerade ein Verbot gekippt hat, das Barack Obama im Jahr 2014 erlassen hatte: Grosswildjäger dürfen ab sofort Trophäen erlegter Elefanten aus Sambia und Simbabwe wieder in die Vereinigten Staaten einführen.
Die zuständige Behörde begründet den Entscheid damit, dass «eine regulierte Sportjagd» Anreize für die lokale Bevölkerung schaffen könne, die bedrohten Tierarten zu erhalten. Trophäenjagd könne zur Erhaltung der Biodiversität beitragen.
Die Waffenlobby National Rifle Association (NRA) in den USA begrüsste den Entscheid. Es sei ein bedeutender Schritt vorwärts.
Scharfe Kritik kommt derweil von diversen Tierschutz-Organisationen. The Elephant Project twitterte etwa: «Nicht nachvollziehbares Verhalten der Trump-Administration.» In Gegenden, in denen Trophäenjagd erlaubt sei, nehme auch die Wilderei zu.
Das meint auch der Chef der Humane Society of the United States Wayne Pacelle: «Die Elefantenpopulation in Simbabwe ist seit 2001 um sechs Prozent zurückgegangen und es gibt Beweise dafür, dass die Wilderei in Gebieten, in denen Trophäenjagd erlaubt ist, zugenommen hat.» Im Jahr 1972 habe es noch 200'000 Elefanten in Sambia gegeben, fügt Pacelle hinzu, heute seien es noch etwas mehr als 21'000.
Und deswegen machen in den sozialen Netzwerken auf einmal wieder die alten Fotos von Trumps Söhnen die Runde. (cma)