Erfolg für den Tierschutz: Die neue Minderheitsregierung in Norwegen hat die Abschaffung aller Pelzfarmen beschlossen. Bis 2025 sollen die Farmen stillgelegt werden.
Laut Angabe der Tierschutzorganisation Peta gibt es in Norwegen derzeit etwa 300 Pelzfarmen, in denen jedes Jahr über 700'000 Nerze und 110'000 Füchse gezüchtet und getötet werden.
Am Wochenende stellte Norwegen vier Monate nach der Parlamentswahl seine neue bürgerlich-konservative Regierung vor: Ausser der konservativen Høyre und der rechtspopulistischen Frp besteht die Minderheitsregierung aus der liberalen Partei Venstre. Der tierfreundliche Entscheid sei auf Drängen der Letzteren gefallen, schreibt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».
Andrzej Pazgan, Koordinator für Osteuropa bei der Tierschutzorganisation PETA Deutschland, sagt: «Tatsächlich war diese Entscheidung schon seit einigen Jahren im Gespräch, jedoch wurde immer wieder den Beteuerungen der Pelzindustrie Glauben geschenkt, es würde sich bei den dokumentierten Betrieben lediglich um ‹schwarze Schafe› handeln und dass Verbesserungen möglich wären.», sagt Andrzej Pazgan, Koordinator für Osteuropa bei der Tierschutzorganisation PETA Deutschland zur Zeitung.
Pazgan hofft, dass Norwegen als Vorbildrolle für andere europäische Länder dient: «Die Recherchen der Tierschutzorganisationen habe gezeigt, dass die Zustände in den anderen skandinavischen Ländern und in allen anderen Ländern vergleichbar schlecht sind und in keinster Weise als artgerecht anzusehen sind – auch wenn die Pelzindustrie gerne etwas anderes behauptet.»
Seit Jahrzehnten bekämpfen norwegische Tierschutzorganisationen die Pelzproduktion in ihrem Land. Mit Videokameras dokumentierten Aktivisten die Zustände in den Betrieben: Die Aufnahmen zeigen, wie Hunger, Durst und Krankheiten viele Tiere zu Selbstverstümmelung und Kannibalismus treiben. (kün)