Polizisten im texanischen Austin haben das Handy des Tatverdächtigen im Fall der Paketbombenanschläge ausgewertet. Der 23-jährige Mark Anthony Conditt hinterliess darauf ein 25-minütiges Video, das Conditt von sich selbst aufgenommen haben soll. Er beschreibe darin, wie er die Bomben baute und wie sie sich voneinander unterscheiden. Die Polizei stuft das Video als Geständnis ein. Angaben zu einem möglichen Motiv mache er aber nicht.
«Es ist der Aufschrei eines sehr verstörten jungen Mannes, der über die Schwierigkeiten in seinem Leben berichtet, die ihn an diesen Punkt gebracht haben», sagte der Interims-Polizeichef von Austin, Brian Manley. Die Behörden wollen das Video nicht veröffentlichen. Es gebe keinerlei Hinweise zu terroristischen Motiven oder Hass.
Austin Police Chief Brian Manley: “Having listened to that recording, he does not at all mention anything about terrorism, nor does he mention anything about hate. But instead, it is the outcry of a very challenged young man talking about challenges in his personal life...” pic.twitter.com/ruMcVSk14m
— Fox News (@FoxNews) March 21, 2018
Der 23-jährige Mann hatte das Video aufgezeichnet, nur Stunden bevor er sich am Mittwoch bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in einem Auto in die Luft sprengte. Manley erklärte danach, es schien, als hätte der Täter geahnt, dass er geschnappt werden würde.
Conditt soll für alle fünf Paketbombenanschläge seit dem 2. März verantwortlich sein. Die Polizei war Conditt über verdächtige Transaktionen im Internet sowie durch Zeugenaussagen auf die Spur gekommen. Diese hatten den Mann beobachtet, wie er mit einer blonden Perücke und mit Handschuhen Pakete aufgab. Am Dienstagabend wurde ein Haftbefehl erlassen.
In Austin waren in diesem Monat drei Paketbomben explodiert. Sie töteten zwei Menschen, zwei wurden schwer verletzt. Bei den beiden Todesopfern handelt es sich um einen 17-jährigen und einen 39-jährigen Schwarzen.
In der Nacht zu Montag explodierte eine vierte Bombe in einem Wohngebiet am Strassenrand. Sie war anderer Machart. Zwei arglose Männer, die dort ihre Fahrräder entlang schoben, lösten einen Stolperdraht aus. Beide wurden verletzt.
Am Dienstag war die rätselhafte Serie weitergegangen: Zuerst explodierte ein Paket bei der Filiale eines Logistikers nahe San Antonio. Am Abend war ein weiteres Paket in einem Versandzentrum gefunden worden, das eine nicht explodierte Bombe enthalten haben soll.
Anfang der Woche kamen die Ermittler dem mutmasslichen Täter auf die Spur. Dieser sprengte sich bei einer Verfolgungsjagd in seinem Auto in die Luft, wie die Polizei am Mittwoch bekanntgab. (meg/sda/ap)
APD, local, state and federal partners provide update on Austin package bomb murder investigation. https://t.co/5w8F6lmijS
— Austin Police Dept (@Austin_Police) March 21, 2018