Am 20. Januar 2021 ist es soweit: Joe Biden und Kamala Harris treten ihre Ämter als Präsident und Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten an. Wie aus dem damaligen Kind einer Arbeiterfamilie der 46. Präsident der USA wurde, erzählen diese Bilder:
Am 20. November 1942 wird im US-Bundesstaat Pennsylvania ein Bub geboren, der später zu höchsten politischen Weihen gelangen sollte: Joseph Robinette Biden, genannt «Joe». Joe ist eines von vier Kindern, die Bidens damals eine Arbeiterfamilie.
Der junge Joe Biden schlägt zuerst eine universitäre Laufbahn ein, studiert Rechtswissenschaften in Newark und New York und schliesst 1968 mit einem Berufsdoktorat ab. Er belegte in einem Jahrgang von 86 Schülern nur den 76. Platz nach Abschlussnoten. Später praktiziert er als Anwalt.
Über seine Arbeit gelangte Biden zur Demokratischen Partei. Sein steiler Aufstieg begann mit seinem Sieg am 7. November 1972 im Rennen um einen Senatssitz für den Bundesstaat Delaware.
Er konnte seinen Kontrahenten, den Republikaner J. Caleb Boggs, in einem äusserst knappen Rennen besiegen. Biden gewann mit nur 3162 Stimmen Vorsprung.
Zum Zeitpunkt seiner Wahl zum Senator ist Biden eigentlich zu jung für das Amt. In den Vereinigten Staaten darf man ein solches Amt erst ab seinem 30. Jahr antreten. Doch am 20. November 1972, zwei Wochen nach seiner Wahl und etwas mehr als ein Monat vor seinem Amtsantritt, wird Biden 30.
Kurz darauf ereignete sich im Leben der Familie Biden eine Katastrophe. Beim Christmas-Shopping verunfallt Bidens Ehefrau mit dem Auto. Sie und die damals ein Jahr alte Tochter Naomi sterben beim Unfall.
Wenige Wochen nach dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter wird Biden als Senator ins Amt geschworen.
Im Juni 1977 heiratete Biden ein zweites Mal. Sie heisst Jill Tracy Jacobs und war damals Lehrerin. Die beiden lernten sich bei einem Blind Date kennen.
Joe Biden gab am 9. Juni 1987 seine erste Präsidentschaftskandidatur bekannt. Tochter Ashley Biden geht mit ihm auf Wahlkampftour. Die Kandidatur endet jedoch mit Bidens Rückzug. Er hatte sich in einige Widersprüche bezüglich seiner Leistungen und in Plagiatsvorwürfe verstrickt.
In seiner Zeit im Senat war Biden im europäischen Vergleich nicht unbedingt ein linker Politiker. Zwar setzte sich der Senator bereits früh für Umweltangelegenheiten, den Ausbau der staatlichen Verantwortung und gegen die Apartheid in Südafrika ein. Doch galt er damals auch als Verfechter des Law-and-order-Staates und unterstützte das Heiratsverbot für Homosexuelle.
Im Januar 2007 gibt Joe Biden ein weiteres Mal seine Kandidatur zur Präsidentschaft bekannt. Auf demokratischer Seite tritt er gegen zwei Parteischwergewichte an: Hillary Clinton und Barack Obama.
Bereits ein Jahr später muss er sich bei den Vorwahlen geschlagen geben. Er konnte in Iowa nur den fünften Rang erzielen und zog sich nach Bekanntwerden der Resultate aus dem Rennen zurück.
Dann wurden aus den beiden Rivalen grosse Freunde. Barack Obama bot Joe Biden nach seinem Rückzieher die Vizepräsidentschaft an. Dieser lehnte vorerst zwar ab, später nahm er doch noch an.
Gemeinsam besiegten die beiden Demokraten das republikanische Ticket mit John McCain und Sarah Palin. Gemeinsam regierten sie die USA über acht Jahre hinweg.
Aussenpolitisch war Joe Biden immer auf der Seite des amerikanischen Interventionismus. Er hatte 1999 die Nato-Militärschläge gegen das damalige Jugoslawien unterstützt und zunächst war er auch für den gewaltsamen Sturz Saddam Husseins im Irak. Im Bild ist er zu sehen mit seinem Sohn Beau Biden.
Aus den einstigen Kontrahenten Biden und Obama wurden dicke Freunde. Dieses emotionale Bild entstand an der Beerdigung von Joe Bidens Sohn, Beau Biden. Dieser hatte seine Krebserkrankung nicht überlebt.
Kurz vor der Amtsübernahme von Donald Trump am 20. Januar 2016 besuchte Vizepräsident Biden noch die Schweiz. Hier traf er am 18. Januar 2016 am WEF auf Bundespräsident Johann Schneider-Ammann.
Aller guten Dinge sind drei? Am 25. April 2019 gibt Biden schliesslich seine dritte Präsidentschaftskandidatur bekannt. Sein schärfster Kontrahent ist dieses Mal Bernie Sanders.
Dieses Mal reichte es für Biden. Bernie Sanders gab den Rückzug seiner Kandidatur am 8. April bekannt. Damit wurde Biden zum offiziellen demokratischen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen 2020.
Im Jahr der Corona-Pandemie 2020 lieferten sich Biden und Amtsinhaber Donald Trump einen heissen Wahlkampf. Experten sagten zwar einen Sieg von Biden voraus, der Überraschungssieg Trumps im Jahre 2016 blieb aber vielen in den Hinterköpfen.
Am 3. November wählten die Bürger der Vereinigten Staaten schliesslich ihren Präsidenten. Es dauerte einige Tage, bis das Ergebnis klar wurde und erst am 7. November konnten Joe Biden und Kamala Harris ihren Sieg über Donald Trump und Mike Pence öffentlich bejubeln.
Nun, am 20. Januar, werden Joe Biden und Kamala Harris endgültig vereidigt und beginnen ihre Amtszeit. Der Übergang von Trumps zu Bidens Administration war äusserst turbulent und erreichte am 6. Januar vorerst ihren traurigen Höhepunkt, als einige Trump-Anhänger das Kapitol stürmten. Nun blicken alle Augen gespannt auf die USA und hoffen auf einen friedlichen Machtwechsel.
(Kinder bitte nicht mitlesen)
Als ob es in der Berufswelt jemanden interessiert was für Noten man hatte. Der Mann hat einen Dr.-Titel
Obama war bei seiner 1. Präsidentschaftskandidatur sicher alles andere als ein Parteischwergewicht. Er wurde erst 2004 in den Senat gewählt. Biden war da einiges schwergewichtiger innerhalb der Partei.
Gegen gleicheschlechtliche Ehen vor 30 Jahren und für Kriege ist jetzt nicht sooooo das Wahre... Ok, der Donald hatte nichtmal Krieg auf dem Konto.