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Geleakt! So bereiteten sich die Nazis auf die Charlottesville-Krawallen vor

FILE - In this Aug. 12, 2017 file photo, white nationalist demonstrators use shields as they guard the entrance to Lee Park in Charlottesville, Va. The American Civil Liberties Union is reeling from c ...
In Geheim-Chats diskutierten Rechtsextreme vor der Demo über mögliche Bewaffnung. Bild: AP/AP

Geleakt! So bereiteten die Nazis die Charlottesville-Krawalle vor

29.08.2017, 03:2529.08.2017, 06:39
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Die schwer bewaffneten Nazi-Horden haben die tödlichen Gewaltausbrüche in Charlottesville offenbar von langer Hand vorbereitet. 

In privaten Chats diskutierten die Rechtsextremen im Vorfeld über mögliche Bewaffnung und Taktik, um bei der Demonstration für möglichst viel Aufsehen zu sorgen. 

Dies zeigen Screenshots von Chat-Protokollen, welche das Linksaktivisten-Portal Unicorn Riot  kürzlich veröffentlicht hat.  «Dieses Forum ist geheim und für den inneren Zirkel der Alt-Right bestimmt», so einer der Organisatoren. Die Nazis nutzen für den Austausch eine Plattform, die ursprünglich für die Kommunikation von Gamern entwickelt worden ist. Die Daten wurden Unicorn Riot von einer anonymen Quelle zugespielt. 

Die Postings haben es in sich. Einige der Rechtsextremen träumten schon im Vorfeld davon, mit Fahrzeugen in die Gegendemonstranten zu fahren. So teilten Chat-User Bilder von Fahrzeugen, die in die Menschenmenge rasen. 

Was dann tatsächlich geschah. Der 20-jährige James Alex Fields fuhr mit seinem schwarzen Dodge in eine Gruppe Gegendemonstranten und tötete dabei die 32-jährige Heather Heyer. Chat-Teilnehmer feierten und verharmlosten die Attacke von Fields, wie die Fortune berichtet. 

Chat-Teilnehmer verharmlosen Auto-Attacke. 
Chat-Teilnehmer verharmlosen Auto-Attacke. 

In den geleakten Chats diskutierten die Teilnehmer über ihr Waffenarsenal: «Ich brauche was mit einer grossen Durchschlagskraft», so ein User. 

Rassisten-Aufmarsch in US-Unistadt

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Rassisten-Aufmarsch in US-Unistadt
Bei einer Kundgebung von Rechtsextremisten in der Stadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia hat es gewaltsame Zusammenstösse mit Gegendemonstranten gegeben.
quelle: ap/ap / steve helber
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Für die Anwältin von zwei verletzten Gegendemonstranten zeigen die Chat-Protokolle den «Kern der Sache», weil der Wunsch nach Gewalt explizit ersichtlich sei. 

Donald Trump hatte die Rechtsextremen nach den wüsten Krawallen in Schutz genommen. «Unter den Leuten hatte es sehr viele anständige Menschen», so der US-Präsident und sorgte damit für eine Welle der Empörung. 

(amü)

Charlottesville: Aufmarsch rassistischer Gruppen eskaliert

Video: srf
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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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pamayer
29.08.2017 06:43registriert Januar 2016
Nazis nehmen für ihre Ideologie vorsätzlich den Tod anderer in Kauf.
Das läuft nicht mehr unter Meinungsfreiheit, das läuft unter Tötung aller nicht-Nazis.
Im letzten Jahrhundert forderte diese Ideologie rund 10 Mio Tote.
Noch Fragen oder Beschönigungen?
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Mandelmus
29.08.2017 08:20registriert März 2014
Zum Thema "Alle Extremisten sind Idioten":

Möglicherweise, und ich bin auch nicht einverstanden damit, dass Gewerblern die Scheiben eingeschmissen werden und Autos brennen, im Gegenteil.

Nichtsdestotrotz ist es ein Unterschied ob prinzipiell Eigentum angegriffen wird oder gezielt Menschen (die gewisse äusserliche Merkmale erfüllen)!

Wer den Unterschied zwischen Dingen und Menschen nicht machen kann/will, dem kann nicht mehr geholfen werden.
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stookie
29.08.2017 04:23registriert Oktober 2014
"Aber die antifa macht das auch..." in 3...2...1
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