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Trump knickt vor NRA ein: Teenager können auch in Zukunft Waffen kaufen

epa06595048 US President Donald J. Trump speaks during a campaign rally at at Atlantic Aviation in Moon Township, Pennsylvania, USA, 10 March 2018. EPA/DAVID MAXWELL
Donald Trump ist von seinem Vorschlag abgerückt, das Mindestalter für bestimmte Waffenkäufe von 18 auf 21 Jahre zu erhöhen.Bild: EPA/EPA

Trump knickt vor NRA ein: Teenager können auch in Zukunft Waffen kaufen

12.03.2018, 02:5012.03.2018, 10:23
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US-Präsident Donald Trump ist von seinem Vorschlag abgerückt, das Mindestalter für bestimmte Waffenkäufe von 18 auf 21 Jahre zu erhöhen. Das Weisse Haus legte am Sonntag ein Programm zur Schulsicherheit vor, das keine Initiative dieser Art vorsieht.

Stattdessen setzt Trump als Reaktion auf das Schulmassaker vor einem Monat in Florida eine Kommission ein, die prüfen soll, ob diese und andere Massnahmen auf Bundesebene Sinn machen würden. Für die Vorlage von Empfehlungen des Gremiums wurde jedoch kein Zeitrahmen festgelegt. Regierungsbeamte sprachen am Sonntag lediglich von einer Dauer von «weniger als einem Jahr».

Schiesskurse für Lehrer

Insgesamt sieht das Bündel an Vorschlägen und Initiativen keine wesentlichen Änderungen geltender Waffengesetze vor. Auf der anderen Seite will das Weisse Haus aber Bundesstaaten bei Bestrebungen unterstützen, Lehrer und anderes Schulpersonal auf freiwilliger Basis zu bewaffnen und dazu «gründlich» im Umgang mit Waffen zu schulen.

Die mächtige Waffenlobby NRA wendet sich vehement gegen jede Verschärfung der geltenden Waffengesetze. Sie unterstützt aber eine Bewaffnung von Lehrern, die wiederum von der National Education Association, der grössten Lehrervereinigung des Landes, und vielen anderen Gruppen abgelehnt wird.

Fokus auf Früherkennung

Das vorgelegte Programm konzentriert sich weitgehend auf Initiativen zu einer besseren Früherkennung und Betreuung psychisch Kranker. Auch ruft das Weisse Haus den Kongress auf, Massnahmen zur Verbesserung des Systems zur Überprüfung von Waffenkäufern zu beschliessen. Die einzelnen Bundesstaaten sollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen, die als Gefahr für sich selber oder andere eingestuft werden, die Waffe weggenommen werden kann.

Ein 19-Jähriger hatte am 14. Februar an einer High School in der Stadt Parkland 17 Menschen erschossen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler. Die Waffen hatte er legal gekauft, obwohl er verhaltensauffällig war. Es war bekannt, dass er seit langer Zeit psychische Probleme hatte. (sda/dpa)

Angehörige nach Schulmassaker: «Trump, bitte tun Sie was!»

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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miarkei
12.03.2018 06:35registriert März 2017
Der Mann hat ein Rückgrad, wie ein Wackelpudding...
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züristone
12.03.2018 06:42registriert August 2015
Wen überraschts? Er hätte endlich etwas Gutes tun können... und am Schluss gibt es einfach Waffen für Lehrer. Man kann also weiterhin mit 18 eine Waffe kaufen, aber auf ein Glas Wein muss man noch 3 Jahre warten...
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manuel0263
12.03.2018 05:51registriert Februar 2017
Das ist jetzt wahrlich keine Überraschung. Aber bei jeder Gelegenheit melden sich gleich einige zu Wort, die diesen egomanischen Psychopathen immer noch ernst nehmen wollen und sofort jubeln, wenn er mal wieder irgendwas ganz Wunderbares versprochen hat. Dann ist es wieder heisse Luft, und es folgt betretenes Schweigen. Ist das wirklich für viele immer noch nicht nachvollziehbar, was das ständig für ein billiges Spiel ist? Jeden Dorfpräsi hätte man längst mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt...geteert und gefedert.
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