Das Wichtigste in Kürze
Schon wieder erschüttert ein Blutbad die USA. Ein Bewaffneter hat am Sonntag in einer Kirche bei St. Antonio das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet, darunter die 14-jährige Tochter des örtlichen Pfarrers. 20 Personen sind verletzt, einige schweben offenbar in Lebensgefahr.
«Es ist furchtbar. Der Mann ist einfach in die Kirche gelaufen und hat die Menschen während des Gottesdienstes niedergemetzelt», so ein Augenzeuge.
Doch stellte sich dem Täter ein Anwohner entgegen. Er schnappte sich laut CNN die Waffen des Schützen, worauf dieser die Flucht ergriff. Der Bürger verfolgte darauf den Mann.
Beim Täter handelt es sich laut den Behörden um den 26-jährigen Devin Patrick Kelley, der aus der Region stammt und angeblich einen militärischen Hintergrund haben soll. «Es ist das schlimmste Schusswaffen-Massaker in der Geschichte von Texas», sagte Gouverneur Greg Abbott.
Der Täter wurde kurze Zeit nach dem Massaker tot aufgefunden. Ob er durch den Anwohner erschossen wurde oder sich selbst gerichtet hat, ist noch unklar.
JUST IN: Witness says as many as 20 shots fired at a church in Sutherland Springs, Texas https://t.co/ZC919cZoUC
— CNN (@CNN) 5. November 2017
US-Präsident Donald Trump wurde während seines Aufenthalts in Tokio über die Bluttat informiert und twitterte: «Möge Gott an der Seite der Menschen in Sutherland Springs sein. (...) Ich verfolge die Lage von Japan aus.»
May God be w/ the people of Sutherland Springs, Texas. The FBI & law enforcement are on the scene. I am monitoring the situation from Japan.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 5. November 2017
Das Fernsehen zeigte zahlreiche Ambulanzen vor der Kirche. Auch sollen Verletzte mit Rettungshelikopter in Spitäler gebracht worden sein.
Eine Zeugin, Carrie Matula, sagte dem Sender MSNBC, Sutherland Springs sei so klein, dass es dort nicht einmal eine Feuerwehr gebe. Jeder kenne jeden, man stehe sich sehr nahe. Was am Sonntag geschehen sei, treffe damit alle Einwohner.
NEW: FBI Responding To Mass Shooting at Texas Church - https://t.co/DuJM7KR7ep pic.twitter.com/wKQ0cP3qFl
— Breaking911 (@Breaking911) 5. November 2017
Die kleine Gemeinde Sutherland Springs befindet sich rund 50 Kilometer südöstlich von San Antonio.
Shooting at First Baptist Church in Sutherland Springs, #Texas. Multiple People Shot. Number of Death Could be Up to 15. pic.twitter.com/oTmYsxXrYU
— Kevin W. (@kwilli1046) 5. November 2017
Es handelt sich um das zweite grosse Blutbad durch eine Schusswaffenattacke innerhalb weniger Wochen in den USA. Erst vor gut einem Monat hatte ein Mann weltweites Entsetzen ausgelöst, als er in Las Vegas (Nevada) aus einem Hotelfenster auf Besucher eines Musikfestivals schoss und 58 Menschen tötete - mehr als 500 weitere wurden verletzt.
Der Täter nahm sich das Leben. Es war der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar. Die Attacke in Sutherland Springs erinnert aber auch an den Angriff auf eine Kirche in Charleston im Bundesstaat South Carolina im Juni 2015. Damals erschoss Dylann Roof, ein bekennender Anhänger des rassistischen Ku Klux Klans, während einer Bibelstunde acht Mitglieder der afroamerikanischen Gemeinde sowie den Pastor. (kub/sda/dpa/afp)