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Kleider: San Francisco verbietet Verkauf von Pelzen

«Wir hoffen, dass die Welt das sieht»– San Francisco verbietet Verkauf von Pelzen

22.03.2018, 10:1622.03.2018, 11:04
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San Francisco ist künftig die grösste Stadt in den USA, in der der Handel mit Pelzen verboten ist. Der Rat der mehrheitlich liberal gesinnten Westküstenmetropole votierte am Dienstag mit zehn zu null Stimmen für den Bann. Die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) sprach von einer «historischen Entscheidung sowohl für die Tiere als auch für ein mitfühlendes Konsumverhalten».

«Wir hoffen, dass die Welt das sieht», erklärte die Gruppe. Das Verbot, das den Handel mit neuen Pelzen umfasst, tritt am 1. Januar kommenden Jahres in Kraft.

Im Rat unterstützt hatte den Vorstoss auch die Politikerin Katy Tang. Die Demokratin kritisierte, jedes Jahr würden geschätzt 50 Millionen Tiere «grausam abgeschlachtet, damit wir ihren Pelz tragen können und modisch aussehen». Ihre Hoffnung sei nun, dass von der Entscheidung eine «starke Botschaft» an den Rest der Welt ausgehe, sagte Tang dem «San Francisco Chronicle».

Unternehmensverbände äusserten sich hingegen besorgt. Der Handel mit Pelzen sei in San Franciscos zentralem Einkaufsviertel Union Square «ein grosses Geschäft», sagte Karen Flood von der dortigen Handelsvereinigung. «Das wird ernsthafte Folgen für uns haben.»

Neben der Metropole San Francisco, die als eine der progressivsten Städte des Landes gilt, haben im Bundesstaat Kalifornien bereits zwei kleinere Orte den Verkauf von Pelzen aus ihrem Stadtgebiet verbannt: West Hollywood in der Metropolregion Los Angeles und die Universitätsstadt Berkeley.

Verkaufsverbote oder Importbeschränkungen gibt es HSI zufolge zudem in Indien und der brasilianischen Metropole São Paulo.

Die Tierschutzorganisation hatte zuletzt unter anderem die beiden italienischen Modehäuser Versace und Furla scharf kritisiert. Die Unternehmen erklärten daraufhin kürzlich, auf die Verwendung von Pelz verzichten zu wollen. Ein solches Bekenntnis gibt es zudem von Armani, Calvin Klein, Hugo Boss, Ralph Lauren, Michael Kors und Gucci. (sda/afp)

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14 Kommentare
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ShadowVolpe
22.03.2018 10:41registriert Oktober 2016
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