International
USA

Rassisten-Aufmarsch in Charlottesville: Donald Trump schweigt, Ivanka nicht.

epa06141576 People place candles as they gather during a vigil in Charlottesville, Virginia, USA, 12 August 2017. According to media reports at least one person was killed and 19 injured after a car h ...
Trauernde Menschen in Charlottesville – bei einem rechtsextremen Aufmarsch kam eine Person ums Leben.Bild: EPA/EPA

Ivanka Trump nach Rassisten-Aufmarsch: «Kein Platz für weisse Vorherrschaft und Neonazis» 

Während US-Präsident Donald Trump den Aufmarsch der Rechtsextremen in Charlottesville wenn überhaupt, nur indirekt kritisiert, nimmt seine Tochter Ivanka kein Blatt vor den Mund.
13.08.2017, 21:5114.08.2017, 06:15
Mehr «International»

Bei einem Aufmarsch von Rechtsextremen in der Universitätsstadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia ist eine 32-jährige Frau ums Leben gekommen. Bei Konfrontationen mit Anhängern der Gegendemonstration gab es ausserdem Dutzende Verletzte.

US-Präsident Donald Trump vermied es jedoch, die rechtsextreme Gewalt konkret zu verurteilen. Trump sprach lediglich von «Gewalt auf vielen Seiten» und kritisierte «den unerhörten Ausbruch von Hass, Fanatismus und Gewalt», obschon beim Aufmarsch Mitglieder des Ku-Klux-Klan und der «Alt Right»-Bewegung mit von der Partie waren.

«Es ist sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terroranschlag weisser Rassisten.»
Marco Rubio, republikanischer Senator

Was Donald Trump unterlässt, hat seine Tochter Ivanka nun auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nachgeholt. Die Beraterin des Präsidenten erklärte, dass in der US-Gesellschaft «kein Platz für Rassismus, weisse Vorherrschaft und Neonazis» sei. Ausserdem betonte Ivanka Trump: «Wir müssen als Amerikaner alle zusammenstehen – und ein vereintes Land sein.»

Die Empörung ob dem Ausbleiben von Kritik am rechtsextremen Aufmarsch ist riesig. Der republikanische Senator Cory Gardner schrieb etwa: «Mr President – wir müssen das Böse beim Namen nennen. Dies waren weisse Rassisten und dies war einheimischer Terrorismus.» Marco Rubio, auch er sitzt für die Republikaner im Senat, führte weiter aus: «Es ist sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terroranschlag weisser Rassisten.»

Es ist nicht das erste Mal, das dem amtierenden US-Präsidenten vorgeworfen wird, er würde Aktionen aus der rechtsextremen Ecke zu wenig konsequent verurteilen. Auch kommt in diesem Kontext erneut zum Vorschein, dass die Ultrarechte die Wahl Trumps als Legitimation für ihr Gedankengut und daraus entstehende Vorfälle missbraucht. In Charlottesville erschienen am Samstag diverse Teilnehmer des Aufmarsches mit Trump-Plakaten, zudem sprach der ehemalige Ku-Klux-Klan-Führer David Duke vor laufenden Kameras von einem «Wendepunkt» für eine Bewegung, die «die Versprechen von Donald Trump erfüllen» wolle. (rst)

Donald Trump ahmt Menschen nach

Video: watson

Rassisten-Aufmarsch in US-Unistadt

1 / 19
Rassisten-Aufmarsch in US-Unistadt
Bei einer Kundgebung von Rechtsextremisten in der Stadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia hat es gewaltsame Zusammenstösse mit Gegendemonstranten gegeben.
quelle: ap/ap / steve helber
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Mr. Raclette
13.08.2017 21:05registriert Januar 2017
Nun gut, das ist für Trump natürlich eine unglückliche Situation, denn dank den Rechtsradikalen wurde er schliesslich zum Präsidenten gewählt. Er hat ihnen ja während seinem Wahlkampf die richtigen Parolen endlos um die Ohren gehauen.
9515
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pana
13.08.2017 21:26registriert Juni 2015
Hitlergruss und "Heil Trump" Rufe. Eine KKK / Alt-Right Demo ist nicht viel anders als eine Trump Rally. Und der weiss das. Und er schätzt diese Leute. Vielleicht nicht unbedingt, weil sie Nazis sind, sondern weil sie ihn verehren.

Bin gespannt wie sich das weiter entwickelt. Ich gehe jedoch sehr fest davon aus, dass sich Trump nicht von den White Supremacists distanzieren wird. Und ob dies seine Tochter, das Weisse Haus oder seine Parteikollegen tun, ist völlig irrelevant. ER wird es nicht tun.
7911
Melden
Zum Kommentar
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
13.08.2017 21:34registriert Juni 2016
Jetzt verstehe ich wieso Ivanka so nahe bei ihrem Vater ist.
Sie hat noch jedes mal die Dampfende Kacke die ihr Papa hinterlies weggeräumt.
Sie scheint ja noch Kopf und Anstand zu haben was man von ihrem Herr Vater nicht sagen kann
469
Melden
Zum Kommentar
25
Erneut schweres Busunglück auf deutscher Autobahn: Mehr als 20 Verletzte

Bei einem Busunglück auf der Autobahn 44 in Nordrhein-Westfalen sind in der Nacht zu Freitag mehr als 20 Menschen verletzt worden. In dem Reisebus mit rund 60 Insassen, der bei Werl von der Fahrbahn abkam und auf die Seite stürzte, sassen nach Angaben eines Polizeisprechers Schüler eines Berufskollegs aus Warburg an der Grenze zu Hessen. Sie befanden sich demnach auf der Rückfahrt von einer Reise nach England. Bei den Schülern handele es sich um junge Erwachsene.

Zur Story