Bei einem Aufmarsch von Rechtsextremen in der Universitätsstadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia ist eine 32-jährige Frau ums Leben gekommen. Bei Konfrontationen mit Anhängern der Gegendemonstration gab es ausserdem Dutzende Verletzte.
US-Präsident Donald Trump vermied es jedoch, die rechtsextreme Gewalt konkret zu verurteilen. Trump sprach lediglich von «Gewalt auf vielen Seiten» und kritisierte «den unerhörten Ausbruch von Hass, Fanatismus und Gewalt», obschon beim Aufmarsch Mitglieder des Ku-Klux-Klan und der «Alt Right»-Bewegung mit von der Partie waren.
Was Donald Trump unterlässt, hat seine Tochter Ivanka nun auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nachgeholt. Die Beraterin des Präsidenten erklärte, dass in der US-Gesellschaft «kein Platz für Rassismus, weisse Vorherrschaft und Neonazis» sei. Ausserdem betonte Ivanka Trump: «Wir müssen als Amerikaner alle zusammenstehen – und ein vereintes Land sein.»
1:2 There should be no place in society for racism, white supremacy and neo-nazis.
— Ivanka Trump (@IvankaTrump) 13. August 2017
2:2 We must all come together as Americans -- and be one country UNITED. #Charlottesville
— Ivanka Trump (@IvankaTrump) 13. August 2017
Die Empörung ob dem Ausbleiben von Kritik am rechtsextremen Aufmarsch ist riesig. Der republikanische Senator Cory Gardner schrieb etwa: «Mr President – wir müssen das Böse beim Namen nennen. Dies waren weisse Rassisten und dies war einheimischer Terrorismus.» Marco Rubio, auch er sitzt für die Republikaner im Senat, führte weiter aus: «Es ist sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terroranschlag weisser Rassisten.»
Es ist nicht das erste Mal, das dem amtierenden US-Präsidenten vorgeworfen wird, er würde Aktionen aus der rechtsextremen Ecke zu wenig konsequent verurteilen. Auch kommt in diesem Kontext erneut zum Vorschein, dass die Ultrarechte die Wahl Trumps als Legitimation für ihr Gedankengut und daraus entstehende Vorfälle missbraucht. In Charlottesville erschienen am Samstag diverse Teilnehmer des Aufmarsches mit Trump-Plakaten, zudem sprach der ehemalige Ku-Klux-Klan-Führer David Duke vor laufenden Kameras von einem «Wendepunkt» für eine Bewegung, die «die Versprechen von Donald Trump erfüllen» wolle. (rst)