Der Oberste Gerichtshof der USA in Washington D.C.
Bild: GETTY IMAGES NORTH AMERICA
Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Praxis, wie im Bundesstaat Florida Todesurteile gesprochen werden, für verfassungswidrig erklärt. Das Gericht beanstandet, dass die Entscheidung über Leben oder Tod dort nicht von einer Jury getroffen wird.
13.01.2016, 05:4113.01.2016, 07:42
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Der Supreme Court befasste sich mit dem Fall von Timothy Hurst, der wegen Ermordung eines Restaurantmanagers im Jahr 1998 zum Tod verurteilt worden war. Die Jury hatte die Todesstrafe mit einem Votum von sieben zu fünf empfohlen, doch die endgültige Entscheidung zu Hursts Hinrichtung traf der Richter.
Der Oberste Gerichtshof der USA kam zum Schluss:
«Wir halten dieses Urteil für verfassungswidrig. Das Sixth Amendment sieht im Fall von Todesfällen nicht einen Richter, sondern eine Jury zur Prüfung aller Fakten vor. Eine blosse Empfehlung reicht nicht.»
Timothy Hurst.
Bild: AP/Florida Department of Law Enforcement
Florida ist einer der wenigen US-Bundesstaaten, in dem für eine Hinrichtung kein einstimmiges Urteil der Jury erfolgen muss. Im vergangenen Jahr wurden in den USA 28 Menschen hingerichtet, die niedrigste Zahl seit dem Jahr 1991. (dwi/sda)
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