Das ging schnell: Am Abend seines letzten offiziellen Arbeitstages als Berater des US-Präsidenten ist Steve Bannon wieder zurück an seiner alten Wirkungsstätte – der Rechtsaussen-Newsseite «Breitbart», einem der Lieblingsportale der «Alt-Right»-Bewegung. Bannon habe eine Telefonkonferenz der Redaktion geleitet. Wie« Breitbart» mitteilte, wird Bannon wieder als «Executive Chairman» die Geschicke des Nachrichtenportals leiten.
Und der 63-Jährige hat nicht vor, dort eine ruhige Kugel zu schieben. Wie er dem Journalisten Joshua Green von «Business Week» sagte, wolle er für Trump in den Krieg gegen dessen Gegner ziehen – im Kongress, in den Medien und in der Wirtschaft.
"...for Trump against his opponents -- on Capitol Hill, in the media, and in corporate America.” 2/2
— Joshua Green (@JoshuaGreen) 18. August 2017
Gegenüber dem «Weekly Standard» sagte Bannon, dass die Trump-Präsidentschaft, für die er und andere gekämpft hatten, mit seinem Abgang vorbei sei. Doch es gebe weiterhin eine starke Bewegung, die die Regierungszeit von Trump für ihre Ziele nutzen wolle: «Es wird jede Menge von verschiedenen Kämpfen geben, es wird gute Tage und schlechte Tage geben», so Bannon.
Bannon gilt als Vertreter der nationalistisch-populistischen Rechten, denen das Establishment der Republikaner und wirtschaftsfreundliche, dem Freihandel verpflichtete Berater Trumps, wie etwa sein oberster Wirtschaftsberater Gary Cohn, ein Dorn im Auge sind.
Im Gespräch mit dem Weekly Standard bestand Bannon darauf, dass er seinen Abgang selber geplant habe. Die kurze Erklärung, wonach sich Bannon und Trumps neuer Stabschef John Kelly auf die Beendigung der Zusammenarbeit geeinigt hätten, liess diese Frage offen. Am Samstag, ein Tag nach Bannons Abgang, bedankte sich Donald Trump via Twitter bei Bannon für dessen Dienste – ohne sich einen Seitenhieb gegen seine ehemalige demokratische Rivalin Hillary Clinton zu ersparen. (cbe)
I want to thank Steve Bannon for his service. He came to the campaign during my run against Crooked Hillary Clinton - it was great! Thanks S
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 19. August 2017