International
USA

Sutherland Springs: Was wir bislang über das Kirchen-Massaker in Texas wissen

Was wir über das Texas-Massaker wissen ++ Täter erschoss sich selbst

Ein Blutbad während eines Gottesdienstes fordert bei San Antonio 26 Tote. Das Wichtigste in Kürze. 
06.11.2017, 05:3806.11.2017, 14:41
Mehr «International»

Der Tathergang

Kurz vor 11.30 Uhr steigt  am Sonntag (Lokalzeit) der 26-jährige Devin Patrick Kelley in schwarzer Kampfmontur aus seinem Auto und beginnt vor der Baptisten-Kirche in Sutherland Springs, Texas, um sich zu schiessen. Dann schreitet er mit seinem Sturmgewehr in die Kirche und feuert weiter. Innert Sekunden löscht er 26 Menschenleben aus. «Er hat mehrmals nachgeladen», so ein Augenzeuge zu US-Medien. Dem Gottesdienst sollen etwa 50 Personen beigewohnt haben. 

Investigators work at the scene of a deadly shooting at the First Baptist Church in Sutherland Springs, Texas, Sunday Nov. 5, 2017. A man opened fire inside of the church in the small South Texas comm ...
Die Spurensicherung vor der Kirche. Bild: AP/Austin American-Statesman

Ein Anwohner wird bereits als Held gefeiert: Als der Attentäter die Kirche verlassen wollte, attackierte ein bewaffneter Bürger den Schützen. Wie die lokalen Behörden erklären, liess Kelley darauf seine Waffen fallen und flüchtet mit seinem Auto. 

Schiesserei in Kirche in Texas

1 / 15
Schiesserei in Kirche in Texas
Ein junger Mann hat am 5. November 2017 während eines Gottesdienstes in einer Kirche in Sutherland Springs, Texas, das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet.
quelle: ap/ksat
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Der Anwohner nimmt sofort die Verfolgung auf. Die Polizei findet den Attentäter mit Schusswunden tot in seinem Auto. 

Nun ist klar, Kelley hat sich selbst erschossen. Das bestätigte Sheriff Joe Tackitt dem US-Sender CBS-News. Laut Tackitt hatte es einen Schusswechsel zwischen dem Killer und seinen zwei Verfolgern gegeben. Nachdem Kelleys Auto fahruntüchtig war, habe er sich selbst erschossen, so der Sheriff.

Der Ort der Bluttat

Die Opfer

Die 26 Todesopfer sind zwischen 5 und 72 Jahre alt. 23 wurden in der Kirche erschossen, drei vor dem Gotteshaus. Unter den Toten befindet sich auch die 14-jährige Tochter des örtlichen Pfarrers, der abwesend war. 

Ein sechsjähriger Knabe soll von vier Schüssen getroffen worden sein. Er werde derzeit operiert, heisst es in US-Medien. 

«Es ist das schlimmste Schusswaffen-Massaker in der Geschichte von Texas», sagte Gouverneur Greg Abbott.

20 Personen wurden mit teils schweren Verletzungen in umliegende Spitäler gebracht. Die Opferzahl könnte noch weiter steigen, warnte der texanische Gouverneur. 

From left are Christopher Rodriguez, Esmeralda Rodriguez, Mona Rodriguez, Jayanthony Hernandez, 12 and Juanita Rodriguez, participate in a candlelight vigil held for the victims of a fatal shooting at ...
Anwohner trauern um die Opfer von Sutherland.Bild: AP/FR171566 AP

Eine Zeugin, Carrie Matula, sagte dem Sender MSNBC, Sutherland Springs sei so klein, dass es dort nicht einmal eine Feuerwehr gebe. Jeder kenne jeden, man stehe sich sehr nahe. Was am Sonntag geschehen sei, treffe damit alle Einwohner.

Der Täter

Laut diversen US-Medien handelt es sich beim Täter um den 26-jährigen Devin Kelley. Der Mann lebte in der Umgebung von San Antonio und diente früher in der US-Luftwaffe. Dort wurde er offenbar 2013 vor ein Militärgericht gestellt und wegen «schlechtem Benehmen» entlassen, weil er seine Frau und sein Kind angegriffen hatte. 

Die Reaktionen

A man wipes his eyes after a deadly shooting at the First Baptist Church in Sutherland Springs, Texas, Sunday, Nov. 5, 2017. A man opened fire inside of the church in the small South Texas community o ...
Fassungslosigkeit bei den Anwohnern.Bild: AP/Austin American-Statesman

US-Präsident Donald Trump erreichte die Nachricht vom erneuten Massaker auf seiner Asienreise in Japan. Das sei die «Tat eines Bösen», sagte Trump an einer Medienkonferenz. In Gedanken sei man bei den Familien der Opfer. 

Die Bluttat von Texas hat nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump nichts mit dem Waffenrecht in den USA zu tun. «Das war ein sehr gestörtes Individuum», sagte Trump am Montag in Tokio bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit Japans Premier Shinzo Abe.

Gefragt, ob eine Änderung des Waffenrechts anstehe, sagte Trump, die USA hätten ein grosses Problem mit psychischer Gesundheit. Das Massaker von Texas sei ein sehr, sehr trauriges Ereignis: «Wer hätte jemals gedacht, dass so etwas passieren kann», sagte Trump.

Auch Barack Obama meldete sich zu Wort. Er forderte, dass endlich Schritte gegen die  Gewalt und die vielen Waffen unternommen werden. 

(amü)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
73 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Stichelei
06.11.2017 06:50registriert Oktober 2015
Und welche Einreisebedingungen will Trump jetzt als Massnahme zur Verhinderung solcher abscheulicher Taten verschärfen?
27034
Melden
Zum Kommentar
avatar
stookie
06.11.2017 06:47registriert Oktober 2014
Und jetzt ist wieder die Zeit für gebete...
18419
Melden
Zum Kommentar
avatar
Denk-mal
06.11.2017 06:23registriert August 2015
..die Tat eines Bösen? Ja, nun müsste man die Lobby der Bösen einsperren, geht nicht, weil die bösen den "mächtigsten" Mann huldigen und der kann nichts tun, weil das Böse über dem Bösen steht.
16219
Melden
Zum Kommentar
73
Die Jury-Auswahl im Trump-Prozess gestaltet sich weiter schwierig

Im ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten ist die Auswahl einer Geschworenen-Jury fortgesetzt worden. In dem Verfahren gegen Donald Trump in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin befragten am Dienstag Vertreter von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie Richter Juan Merchan weitere Kandidaten und Kandidatinnen, bevor sie sich vorerst auf sechs Geschworene einigten. Die Suche nach insgesamt sechs weiteren könnte sich noch über mehrere Tage hinziehen.

Zur Story