Das Einreiseverbot, das Donald Trump für Muslime verhängt hat, schlägt hohe Wellen. Proteste hagelt es aber beileibe nicht nur im Ausland, sondern Widerstand regt sich auch in den USA selbst. Hier 8,5 Reaktionen, die Hoffnung machen, dass nicht alle Amerikaner ihre Toleranz an den Nagel gehängt haben.
Darin steht ein Zitat von Herbert H. Lehman, einem Demokraten, dessen jüdische Eltern aus Nazi-Deutschland fliehen mussten: «Es waren Immigranten, die die Fertigkeiten ihrer Hände und Köpfe in dieses Land brachten, um sie für alle Menschen zu einem Leuchtturm für Chance und Hoffnung zu machen.»
Dieser Angehörige der indischen Sikh-Religion posierte mit seinem Schild am JFK-Airport in New York: «Ich wurde einmal zuzsammengeschlagen, weil jemand dachte, ich sei ein Muslim. Die Leute um mich herum haben bloss zugeschaut. Wenn Ihr jetzt still bleibt und zuschaut, widert mich eure fehlende Menschlichkeit an.»
Der Imgur-User zu seinem Foto: «Das ist meine Familie. Wir sprechen vier Sprachen, kommen aus fünf Nationen und haben sechs Religionen. Wir sind Veteranen, Staatsbedienstete, Pädagogen, Ingenieure und Unternehmer. Wir sind alle glückliche, gesunde, STOLZE Amerikaner, und die meisten von uns haben sehr, sehr hart gearbeitet, um das zu erreichen.»
Bürger-Engagement vom Feinsten: Hier haben sich Anwälte am O'Hare-Airport in Chicago in einem Schnellrestaurant eingerichtet, um 18 Personen, die feststecken, aus den Fängen der Einwanderungsbehörde zu befreien.
Dasselbe Bild in New York: Freiwillig bieten Juristen jenen ihre Dienste an, die nicht mehr ins Land gelassen werden sollen. Erreichbar sind die Helfer unter @NoBanJFK.
Am Flughafen von Dallas sind fast 100 Anwälte im Einsatz. Dank ihrer Bemühungen konnte eine elf Monate alte Amerikanerin (!), deren Mutter legal und unbefristet in den USA lebt, aus der Haft der Einwanderungsbehörde befreit werden.
Viele Amerikaner merken, dass jetzt die Zivilgesellschaft gestärkt werden muss: Die American Civil Liberties Union, die sich seit 1920 für die Rechte der Bürger stark macht, kann sich nach eigenen Angaben seit Samstag über 150'000 neue Mitglieder und Spenden in Höhe von zehn Millionen Dollar freuen.
Der Schauspieler Kal Penn aus dem Stoner-Streifen «Harold & Kumar Go to White Castle» wurde als Sohn indischer Immigranten im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Auf Twitter postete der 39-Jährige wütend Geschichten von Arabisch-Übersetzern, die mit der US-Armee zusammengearbeitet haben und nun entgegen gemachter Versprechungen nicht ins Land dürfen.
To the dude who said I don't belong in America, I started a fundraising page for Syrian Refugees in your name. https://t.co/NOR5P48fBi pic.twitter.com/jtJOsK9GrU
— Kal Penn (@kalpenn) 28. Januar 2017
Danach wurde Penn angepöbelt: «Du gehörst nicht in dieses Land, du fucking Witz». Was macht Penn? Er startete eine Crowdfunding-Aktion für syrische Flüchtlinge – im Namen des unbekannten Ausländerhassers. Kurz darauf freute sich der Initiator über 30'000 gesammelte Dollar.
In weniger als 24 Stunden belief sich die Spendensumme schon auf über 250'00 Dollar – und inzwischen sind es über 500'000 Dollar. Von wegen «fucking joke» ...
«Eine Freundin von mir war heute auf demselben Flug wie Paul Ryan, der Sprecher des Repräsentantenhauses. Diese Zeilen hat sie ihm übergeben», schrieb ein Redditor.
Ein Auszug aus dem Brief: «Ich bin in New Jersey im Schatten der Freiheitsstatue aufgewachsen. Mir wurde beigebracht, nett zu sein und andere, fremde Leute zu akzeptieren und willkommen zu heissen – egal wo sie herkommen. Letztendlich sind Immigranten auch bloss Leute, die mal woanders gewohnt haben.
Ich hoffe, wenn sie weitermachen, erinnern Sie sich an die Lehren, mit denen alle Christen aufgewachsen sind: dass man seinen Nachbarn und jene, die bedürftig sind, liebt. [...]
Ich kann nur beten, dass Sie für sich und das, was Ihres Wissens gut für das Land ist, geradestehen – und nicht bloss für ihre Partei.»
Vor einer texanischen Moschee steht ein einsamer Cowboy, den uns ein Redditor gerade als neu verkaufen will.
Zumindest ist das Foto echt, doch es wurde bereits im April 2016 vor einer Moschee in Texas gemacht, wie ein Blick in The Independet zeigt. Nichtsdestotrotz ein starkes Statement des Cowboys, der drei Stunden lang das Schild vor dem Gebetshaus in Irving hochhielt.
Die Kehrseite dieses Akts von Zivilcourage: «Überleg mal, wie schlimm es geworden ist, wenn Leute tapfer und aussergewöhnlich genannt werden, weil sie das Richtige tun.» Das Zitat eines Facebook-Users aus dem «Independent» kann einem zu denken geben.