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US-Städte stürzen Monumente aus der Zeit des Bürgerkriegs

A monument dedicated to the Confederate Women of Maryland lies on a flatbed trailer early Wednesday, Aug. 16, 2017, after it was taken down in Baltimore. Local news outlets reported that workers haule ...
In Baltimore wurden die Statuen von zwei Generälen entfernt.Bild: AP/The Baltimore Sun

US-Städte schleifen Monumente aus der Zeit des Bürgerkriegs

16.08.2017, 13:1616.08.2017, 14:14
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Nach Protesten und gewaltsamen Ausschreitungen bei der Kundgebung von Rassisten in Charlottesville entfernen weitere Städte im Süden der USA Bürgerkriegsstauen. Wie der Sender CNN berichtete, wurden am Mittwoch in Baltimore die Statuen von zwei Generälen entfernt.

Diese Monumente gedenken getöteten Soldaten der Südstaaten aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865), für viele US-Amerikaner sind sie aber auch Symbole für Rassismus. Die Konföderierten, die sich damals vom Norden losgesagt hatten, wollten die Sklaverei beibehalten.

Mit Kränen wurden am Mittwoch ein Monument für die Generäle Robert E. Lee und Thomas «Stonewall» Jackson sowie die Statue des Sklavenhalter-freundlichen Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofes, Roger B. Taney (1777-1864) entfernt, berichtete der Lokalsender WBALTV.

Der Stadtrat von Baltimore hatte am Montag die Entfernung von vier Statuen beschlossen. Auch andere Städte wie Lexington in Kentucky wollen dem Bericht zufolge ihre Statuen nach den Vorfällen in Charlottesville entfernen.

Forderung nach Attentat

Nach dem Attentat des weissen Rassisten Dylann Roof auf schwarze Gläubige in der Stadt Charleston in South Carolina vor zwei Jahren wuchsen die Forderungen nach der Entfernung solcher Südstaatendenkmäler. Schätzungen zufolge gibt es bis zu 1500 Konföderiertendenkmäler sowie nach ihnen benannte Strassen, Brücken und Militärbasen.

Am Montag hatten Demonstranten in Durham im Staat North Carolina ein Denkmal für Soldaten der ehemaligen Südstaaten umgestürzt. Nach Angaben der Veranstalter war die Aktion als direkte Antwort auf die Zusammenstösse von Rassisten und Gegendemonstranten in Charlottesville (Virginia) zu verstehen. Die Rassisten hatten dort gegen die Entfernung einer Statue von General Lee protestiert.

Präsident Donald Trump hatte am Dienstag den Abbau von Statuen von Lee und Stonewall Jackson mit US-Gründervätern verglichen, die ebenfalls Sklaven besassen: Er frage sich, ob bald Statuen von George Washington und Thomas Jefferson gestürzt würden, sagte Trump vor Reportern. (whr/sda/dpa)

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Bei einer Kundgebung von Rechtsextremisten in der Stadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia hat es gewaltsame Zusammenstösse mit Gegendemonstranten gegeben.
quelle: ap/ap / steve helber
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Anam.Cara
16.08.2017 16:14registriert November 2015
Ich sehe das auch so, just sayin'. Der Süden lag zweifellos ideologisch falsch.
Dennoch war Lee ein brillanter Stratege. Und wenn man überhaupt Denkmäler für Generäle stehen lässt, warum dann nicht auch jenes von Lee. Er war ja kein Politiker, sondern in erster Linie Soldat. Sein "Pech" war, dass er auf der falschen Seite gekämpft hat. Aber in seiner militärischen Leistung wird er dem berühmten Sieger-General Grant als ebenbürtig eingestuft.
Warum gibt es z.B. Denkmäler für Sherman, der auf "Anregung" von Grant am Schluss (unnötigerweise?) noch den Staat Georgia dem Erdboden gleich machte?
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