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Doppelte Schlappe für Trump Demokraten räumen bei Gouverneurswahlen ab

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Ex-Präsident Obama legte sich ebenfalls für den demokratischen Kandidaten Ralph Northam ins Zeugs. Bild: EPA/EPA

Dreifache Schlappe für Trump – Demokraten räumen bei Gouverneurswahlen ab

08.11.2017, 09:32
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Ein Jahr nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump ist die Demokratische Partei wieder im Aufwind. Sie gewann die Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey. In New York wurde der Demokrat Bill de Blasio als Bürgermeister wiedergewählt.

Bei der Gouverneurswahl im Bundesstaat Virginia gewann am Dienstag (Ortszeit) laut Teilergebnissen der Demokrat Ralph Northam die Wahl gegen den Republikaner Ed Gillespie. Nach Auszählung der Stimmen aus 83 Prozent der Wahlbezirke kam Northam auf 53,15 Prozent der Stimmen.

Sein republikanischer Rivale Ed Gillespie, der sich im Wahlkampf in Inhalten und Ton stark an US-Präsident Donald Trump orientiert hatte, errang demnach 45,66 Prozent der Stimmen. Northams Sieg war damit überraschend deutlich, vorab war für Virginia ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorausgesagt worden.

Republican gubernatorial candidate Ed Gillespie gestures as he delivers a concession speech during an election party in Richmond, Va., Tuesday, Nov. 7, 2017. Gillespie lost to Democrat Ralph Northam.  ...
Der Republikaner Ed Gillespie verlor die Wahl.Bild: AP/AP

«Heute Abend haben wir bewiesen, dass wir stärker sind, wenn wir einander wertschätzen und für einander Kämpfen», kommentierte der 58-jährige Northam seinen Wahlerfolg im Kurzbotschaftendienst Twitter.

US-Präsident Trump distanzierte sich kurz nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse in Virginia von Gillespie. «Ed Gillespie hat hart gearbeitet, aber er hat nicht mich dargestellt oder wofür ich stehe», twitterte Trump. Dank der guten Wirtschaftszahlen «werden wir weiter gewinnen, sogar mehr als zuvor».

Im Bundesstaat New Jersey gewann Teilergebnissen zufolge erwartungsgemäss der ehemalige US-Botschafter in Berlin, Phil Murphy - ebenfalls ein Demokrat. Der Wahlkampf von Murphys republikanischer Rivalin, Vize-Gouverneurin Kim Guadagno, 

war durch die Unbeliebtheit von Gouverneur Chris Christie belastet worden. Christie war lange ein enger Verbündeter von Trump gewesen.

Trump-Verbündeter besiegt

Murphy erklärte nach seinem Wahlsieg, von New Jersey gehe eine Botschaft für das ganze Land aus. «Wir haben Besseres verdient als das», fügte er mit Blick auf Trumps Präsidentschaft hinzu.

Der Chef der US-Demokraten, Tom Perez, erklärte, die Wähler hätten mit ihrem Votum «eine Trump-Pence-Agenda abgelehnt, die Millionen Menschen die Gesundheitsversorgung wegnehmen, Steuern für Millionäre und Unternehmen auf Kosten der Mittelschicht senken und Engstirnigkeit und Spaltung verstärken will». «Der Erfolg von heute Abend ist erst der Anfang», beschwor Perez ein Wiedererstarken der Demokraten.

Auch aus dem Bundesstaat Maine kam Rückenwind für seine Partei. Bei einem Referendum in dem Ostküstenstaat sprach sich eine Mehrheit für eine Ausweitung des staatlichen Programms für Krankenversicherungen für Einkommensschwache aus und unterstützte damit die Gesundheitsreform von Trumps demokratischem Amtsvorgänger Barack Obama.

«Botschaft an das Weisse Haus»

Parallel zu den Gouverneurswahlen in den beiden Ostküstenstaaten fanden auch Regional- und Kommunalwahlen in mehreren Bundesstaaten statt.

In Trumps Heimatstadt New York wurde Bürgermeister Bill de Blasio wiedergewählt. Nach Auszählung der Stimmen aus 68 Prozent der Wahllokale bekam er 64 Prozent der Stimmen, wie US-Medien berichteten. Damit kann er weitere vier Jahre im Amt bleiben. Seine republikanische Herausfordererin Nicole Malliotakis kam demnach auf 30 Prozent der Stimmen.

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Daumen hoch: Bill de Blasio bleibt bis 2021 Bürgermeister von New York City.Bild: EPA/EPA

Auch de Blasio wertete seinen Sieg als Signal für das ganze Land. New York habe «eine Botschaft an das Weisse Haus» ausgesandt, sagte er.

Insbesondere die Wahl in Virginia galt als wichtiger Stimmungstest sowohl für Trump als auch für die Demokratische Partei ein Jahr nach ihrer bitteren Niederlage bei den Präsidenten- und Kongresswahlen am 8. November 2016. Kommendes Jahr finden in den USA Zwischenwahlen statt, bei denen ein Teil der Senatoren sowie das Repräsentantenhaus neu bestimmt werden. (sda/afp)

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