Der bei der Senatsnachwahl im US-Bundesstaat Alabama unterlegene Republikaner Roy Moore geht juristisch gegen das Wahlergebnis vor. Die Beschwerde wegen angeblichen Wahlbetrugs erfolgte in letzter Minute.
Nach Angaben seines Wahlkampfteams reichte Moore die Beschwerde am Mittwoch ein. Die Behörden in Alabama hätten das Wahlergebnis und den Sieg des Demokraten Doug Jones ursprünglich am Donnerstag bestätigen sollen.
Jones hatte bei der Nachwahl Mitte Dezember 49,9 Prozent der Stimmen bekommen, der mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung von Minderjährigen konfrontierte Moore kam auf 48,4 Prozent – der Abstand betrug knapp 21'000 Stimmen.
Das Ergebnis bedeutete eine Schlappe für US-Präsident Donald Trump, der den erzkonservativen Moore trotz der Belästigungsvorwürfe unterstützt hatte. Durch Jones' Sieg schrumpfte die Mehrheit der Republikaner im Senat auf 51 von 100 Sitzen.
In der Erklärung von Moores Wahlkampfteam hiess es am Mittwoch, es habe in 20 Wahlkreisen «Unregelmässigkeiten» gegeben. Dies sei «genug, um den Ausgang der Wahl umzukehren». Mit der Beschwerde solle dem Vorwurf des Wahlbetrugs nachgegangen und die offizielle Bestätigung des Wahlergebnisses verschoben werden.
Die Beschwerde enthält zudem eine eidesstattliche Erklärung Moores, wonach er sich «erfolgreich einem Lügendetektortest» unterzogen habe. Dieser habe «bestätigt, dass die gegen ihn im Wahlkampf erhobenen Darstellungen eines Fehlverhaltens vollkommen falsch sind». Sollten die Behörden keine Neuauszählung anordnen, würde Jones voraussichtlich Anfang Januar seinen Sitz im Senat übernehmen. (sda/afp)