US-Präsident Donald Trump hat seine viel kritisierte Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporten verteidigt.
«Wenn ein Land (USA) viele Milliarden Dollar verliert durch Handel mit fast jedem Land, mit dem es Geschäfte macht, sind Handelskriege gut und leicht zu gewinnen», twitterte Trump am Freitag.
When a country (USA) is losing many billions of dollars on trade with virtually every country it does business with, trade wars are good, and easy to win. Example, when we are down $100 billion with a certain country and they get cute, don’t trade anymore-we win big. It’s easy!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 2. März 2018
Wenn man etwa ein Handelsdefizit von 100 Milliarden Dollar mit einem bestimmten Land habe und dieses dann «aufmüpfig» werde, dann gelte: «Einfach nicht mehr handeln – und wir gewinnen dicke. Das ist leicht!»
Trump hatte am Donnerstag angekündigt, Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zu verhängen. Für Stahl werde der Zoll bei 25 Prozent, für Aluminium bei zehn Prozent liegen. International stiess dies auf heftige Kritik – auch bei der deutschen Bundesregierung. Experten warnen bereits vor einem internationalen Handelskrieg.
Die EU-Kommission könnte bereits am kommenden Mittwoch Vergeltungsmassnahmen gegen die von US-Präsident Donald Trump geplanten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte einleiten. Die vor langem begonnenen Vorbereitungen für einen solchen Fall seien abgeschlossen, sagte ein Sprecher am Freitag in Brüssel.
Bei einer Sitzung von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und den anderen Kommissaren am Mittwoch gebe es die Gelegenheit, Entscheidungen zu treffen. «Wir werden schnell, entschlossen und auf Grundlage der geltenden internationalen Regeln reagieren», sagte der Sprecher.
Konkrete Angaben zu den geplanten Vergeltungsmassnahmen machte die Kommission zunächst nicht. EU-Experten arbeiten allerdings bereits seit Monaten an einer Liste mit US-Produkten, die als Reaktion auf Abschottungsmassnahmen mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten. Zu ihnen könnten Bourbon-Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder, aber auch in den USA angebaute Kartoffeln oder Tomaten zählen.
Zusätzlich will die EU-Kommission sicherstellen, dass die US-Strafzölle nicht dazu führen, dass nun Dumping-Stahl aus China den EU-Markt überflutet. Bei einem entsprechenden Anstieg der Importe werde man Schutzmechanismen vorschlagen, erklärte der Sprecher.
Zudem sollten als dritte Säule der Strategie Gespräche mit anderen internationalen Partnern geführt werden, um über die Welthandelsorganisation WTO schnellstmöglich Konsultationen zur Streitbeilegung zu beginnen. (sda/dpa)