In den USA sorgt erneut ein Fall von Polizeigewalt gegen einen Schwarzen für Unruhen mit Verletzten und zahlreichen Festnahmen. Ein Gericht in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri sprach am Freitag (Ortszeit) einen früheren Polizisten frei, der 2011 einen mutmasslichen Drogenhändler erschossen hatte.
Auf Videoaufnahmen war zu sehen, dass der Afroamerikaner unbewaffnet gewesen war. Das Gericht erklärte, eine Mordabsicht bei dem früheren Polizisten lasse sich aus Mangel an Beweisen nicht feststellen.
Der Angeklagte hatte ausgesagt, er habe den Mann in Notwehr erschossen, als dieser nach einem Revolver griff. Die Waffe ist aber auf mehreren Überwachungs- und Handyvideos nicht zu sehen.
Vor dem Gericht skandierten Demonstranten nach dem Urteil «keine Gerechtigkeit, kein Frieden». Am Rande der Proteste kam es zu Krawallen, die Polizei setzte Tränengas ein. Zehn Polizisten wurden verletzt, 23 Personen festgenommen.
An den Protesten beteiligte sich auch der Vater des derzeit bekanntesten schwarzen Opfers von Polizeigewalt, Michael Brown. Sein gleichnamiger Sohn war vor gut drei Jahren in der Stadt Ferguson in Missouri von einem Polizisten getötet worden.
Der Fall löste wochenlange Unruhen in den USA aus. Der verantwortliche Polizist wurde ebenfalls nicht angeklagt, obwohl der 18-jährige Brown unbewaffnet war. Sein Vater sagte nun dem Sender CNN: «Die Leute haben die Nase voll davon.» (viw/sda/afp)