Der jüngste Test einer Interkontinentalrakete hat die USA aufgeschreckt. Das Geschoss erreichte eine Höhe von 4500 Kilometer – so hoch war eine Rakete der Nordkoreaner noch nie geflogen.
Nun hat Nordkorea bestätigt, dass es sich um einen neuartigen Raketentyp Hwasong-15 mit grosser Reichweite handelt. «Die Rakete kann das Festland der USA erreichen», sagte eine Sprecherin im nordkoreanischen TV.
Der Test sei erfolgreich gewesen, so die nordkoreanischen Staatsmedien weiter. Nordkorea habe eine grosse historische Leistung erbracht, um «die staatliche Atomstreitmacht zu vervollständigen». Das Land habe damit sein «historisches Ziel» erreicht, eine Atommacht zu werden.
Davon zeigt sich offenbar auch US-Verteidigungsminister James Mattis beeindruckt. «Die Nordkoreaner demonstrieren damit, dass sie überall auf der Welt zuschlagen können.»
Die Rakete war 53 Minuten in der Luft, bevor das Geschoss westlich von Japan ins Meer prallte.
«Die Rekordhöhe zeigt, dass Kim mit seinem Raketenprogramm massive Fortschritte seit dem letzten Test gemacht hat», sagte ein Militär-Experte zu CNN.
Ein weiterer Raketenspezialist sagt zur BBC, auf einer normalen Umlaufbahn hätte die Interkontinentalrakete Washington erreichen können.
«Wir werden uns darum kümmern», sagte US-Präsident Donald Trump unmittelbar nach dem Test. Inzwischen hat sich Trump auf Twitter erneut zu Wort gemeldet.
Es sei nun wichtiger denn je, genügend finanzielle Mittel für das Militär wie die Regierung bereitzustellen.
After North Korea missile launch, it's more important than ever to fund our gov't & military! Dems shouldn't hold troop funding hostage for amnesty & illegal immigration. I ran on stopping illegal immigration and won big. They can't now threaten a shutdown to get their demands.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) November 29, 2017
Derweil übt sich Kim Jong-un als Meister der Inszenierung. Just am Tag des neusten Raketentests besuchte er eine neu gebaute Fischfarm. Damit will er offenbar zeigen, dass sich das abgeschottete Land durch die Sanktionen nicht so rasch kleinkriegen lässt.
«Nichts ist unmöglich, wenn es mit dem revolutionären Geist der Selbsthilfe angepackt wird», sagte eine Sprecherin des Staatsfernsehens dazu.
Die Realität sieht aber ganz anders aus. Laut einem Bericht von UPI News müssen Kims Soldaten wegen den Sanktionen inzwischen verschimmelten Mais essen. Unzählige Armeeangehörige litten deshalb unter akutem Durchfall, so das Online-Portal.
(amü)