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Nordkorea droht mit dem Abschuss von US-Kampfjets

North Korea's Foreign Minister Ri Yong Ho, center, speaking through an interpreter, left, talks outside the U.N. Plaza Hotel, in New York, Monday, Sept. 25, 2017. (AP Photo/Richard Drew)
Nordkoreas Aussenminister Ri Yong Ho in New York: «Das ist eine Kriegserklärung.»Bild: AP/AP

«Kriegserklärung ist absurd»: Weisses Haus dementiert Behauptungen von Nordkorea

25.09.2017, 17:1326.09.2017, 06:11
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Die nordkoreanische Führung betrachtet die Drohungen von US-Präsident Donald Trump als Kriegserklärung. Das sagte am Montag der nordkoreanische Aussenminister Ri Yong Ho in New York. Das Weisse Haus wies diese Auslegung als «absurd» zurück und betonte, die USA strebten weiterhin eine friedliche Beilegung des Konflikts um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm an.

Der US-Präsident hatte Nordkorea in der vergangenen Woche in einer Rede vor den Vereinten Nationen mit der «vollständigen Vernichtung» gedroht, falls das Land seine atomare Aufrüstung fortsetze. Er bezeichnete den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zudem als «Raketenmann auf einer Selbstmordmission».

Am Wochenende liess die US-Regierung dann eine Staffel von Kampfflugzeugen entlang der nordkoreanischen Küste über internationale Gewässer fliegen.

Ri sagte dazu in New York: «Trump behauptet, dass unsere Führung nicht viel länger existieren wird.» Nach dieser «Kriegserklärung» habe Nordkorea das volle Recht zu Gegenmassnahmen. Der Aussenminister drohte mit dem Abschuss von US-Kampfflugzeugen - «selbst wenn sich diese ausserhalb des Luftraums unseres Landes befinden».

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, reagierte darauf mit den Worten: «Wir haben Nordkorea nicht den Krieg erklärt, und – offen gesagt – ist diese Andeutung absurd.» Ihre Regierung bemühe sich weiterhin um eine «friedliche Denuklearisierung» der koreanischen Halbinsel. Dies geschehe durch die Anwendung von grösstmöglichem diplomatischen Druck.

Erhöhter US-Druck

Die US-Regierung hatte in der vergangenen Woche den wirtschaftlichen Druck auf Pjöngjang erhöht, indem sie Strafmassnahmen gegen ausländische Firmen und Banken verfügte, die Geschäfte mit Nordkorea machen oder ermöglichen.

Ausserdem nahm Trump Nordkorea am Sonntag in die Liste der Länder auf, für deren Bürger scharfe US-Einreisebeschränkungen gelten. Allerdings ist die Zahl der Nordkoreaner, die in der Vergangenheit in die USA einreisten, ohnehin minimal.

epa06225288 US President Donald J. Trump gestures as he answers questions from the press after stepping off of Marine One on the South Lawn in Washington, DC, USA, 24 September 2017. President Trump s ...
Donald Trump verschärft die Einreisebestimmungen für Nordkoreaner.Bild: EPA/ISP POOL

UNO-Generalsekretär António Guterres mahnte umgehend zur Mässigung. Kriegerische Worte könnten zu «fatalen Missverständnissen» führen, sagte sein Sprecher. Auch China bekräftigte, der Konflikt könne nur auf diplomatischen Weg gelöst werden. Die Rhetorik auf beiden Seiten werde immer gefährlicher. «Die Alternative wäre ein Disaster.»

Nordkorea verstösst mit seinen Atom- und Raketentests seit Jahren gegen UNO-Resolutionen. Zuletzt hatte das international weitgehend isolierte Land mit dem Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik gedroht. (cma/sda/afp/reu)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lilas
25.09.2017 18:28registriert November 2015
Langsam ists nicht mehr witzig den zwei durchgeknallten Narzissten bei ihrer Selbstdarstellung zuzugucken denn es geht leider nicht nur darum wer die tolleren Spielsachen hat oder wer besser bestückt ist in der südlichen Körperhemisphäre sondern es geht um atomare Vernichtung und Verstrahlung von unzähligen Menschen, Tieren und Pflanzen
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Biggie Smalls
25.09.2017 17:31registriert November 2015
wann kommt der moment, wo dir amerikanische regierung irgendwelche rebellen ausbildet und sie finanziert? diese rebellen können dann nordkorea auf die probe stellen... 10 jahre später wenden sich die rebellen dann ab & erklären den usa den krieg...

warte.. ich hab ein deja-vu... taliban... mudschahedin... 🤔 dieser verdammte trump wird uns alle noch umbringen, wenn er nicht schläunigst gebremst wird
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Aurak_567
25.09.2017 21:41registriert März 2016
Jaja. Aber Hillary wäre noch viel schlimmer gewesen, oder?
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