International
USA

Fast 1000 Menschen 2017 bei Polizeieinsätzen in den USA erschossen

epaselect epa06408596 New Members of New York City Police department during a swearing in ceremony at Beacon Theatre in New York, New York, USA, 28 December 2017. EPA/ALBA VIGARAY
In den USA wurden 2017 987 Menschen durch Polizisten getötet. Das sind rund 24 Personen mehr als noch 2016.Bild: EPA/EPA

Fast 1000 Menschen 2017 bei Polizeieinsätzen in den USA erschossen

08.01.2018, 22:1608.01.2018, 22:19
Mehr «International»

In den USA sind im vergangenen Jahr laut einem Bericht 987 Menschen durch Polizeikugeln getötet worden. Dies seien 24 Todesfälle mehr als 2016, berichtete die «Washington Post» am Montag.

2015 habe die Zahl bei 995 Getöteten gelegen. Die Zeitung erstellt seit drei Jahren eigene Statistiken zu tödlichen Polizeieinsätzen und wertet dafür Presseberichte, offizielle Veröffentlichungen und die sozialen Medien aus.

Dem Bericht zufolge waren 22 Prozent der Erschossenen männliche Afroamerikaner, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der USA nur sechs Prozent ausmacht. 19 von ihnen waren demnach unbewaffnet, als sie von der Polizei getötet wurden.

Dies waren zwei mehr als 2016, aber deutlich weniger als 2015. Damals waren laut «Washington Post» 35 unbewaffnete Afroamerikaner erschossen worden.

In den vergangenen Jahren hatten Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Afroamerikaner immer wieder wütende und teilweise gewalttätige Proteste in den USA ausgelöst.

Vorsichtiger geworden

2017 erschossen US-Polizisten dem Bericht zufolge insgesamt 68 Unbewaffnete, 17 mehr als 2016, aber 26 weniger als 2015. Das grosse öffentliche Bewusstsein habe dafür gesorgt, dass die Beamten bei ihren Einsätzen vorsichtiger auf unbewaffnete Personen reagieren, sagte der Polizei-Experte Chuck Wexler der «Washington Post». Laut US-Bundespolizei FBI wurden im vergangenen Jahr 46 Beamten im Dienst getötet, 20 weniger als noch 2016.

Tödliche Polizeieinsätze sind in den USA deutlich häufiger als in anderen westlichen Industrieländern. In Grossbritannien wurden 2016 nach Angaben der Organisation Inquest vier Menschen von Polizisten erschossen. In Deutschland wurden im gleichen Jahr laut Recherchen des «Tagesspiegels» 13 Menschen durch Polizeikugeln getötet. (sda/afp)

So hinüber war Tiger Woods bei seiner Festnahme

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Brigitte Macron soll ein Mann sein: Politische Desinformation kennt keine Grenzen mehr
Frankreichs First Lady ein Mann? Emmanuel Macron schwul? Und dazu im Griff der Rothschilds? Nach der Häufung wildester Fake News geht der französische Präsident erstmals in den Gegenangriff.

Emmanuel Macron zieht die Verschwörungstheoretiker seit langem an. Vor seiner ersten Wahl im Jahr 2017 zirkulierte die Falschmeldung, der Ex-Rothschild-Banker bleibe der jüdischen Bankerfamilie verpflichtet: Als Präsident verdiene er zu wenig Geld, um die hohen Steuern seiner lukrativen Rothschild-Jahre bezahlen zu können.

Zur Story