Eine Militärbasis in Homs im Westen Syriens ist von Raketen angegriffen worden. Das berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana in der Nacht zum Montag. Dabei habe es mehrere Opfer gegeben, hiess es.
Ob es sich um Tote oder Verletzte handelte, war zunächst nicht klar. Die syrische Flugabwehr habe acht Raketen abgeschossen, sagte die Agentur unter Berufung auf Militärquellen. Zivilisten berichteten laut dem syrischen Fernsehen von lauten Explosionsgeräuschen in der Gegend. Betroffen vom Angriff war demnach der Flughafen Taifur.
Unklar war zunächst, wer für den Beschuss verantwortlich war. In den Berichten waren zunächst die USA verdächtigt worden, für den Angriff verantwortlich zu sein. Später wurde nicht mehr auf die USA Bezug genommen.
Das Pentagon bestritt eine Beteiligung. «Derzeit führt das Verteidigungsministerium keine Luftschläge in Syrien aus», sagte ein Pentagon-Sprecher am Sonntag (Ortszeit). Nichtsdestotrotz werde die Situation genau beobachtet. Das Pentagon unterstütze die laufenden diplomatischen Anstrengungen, um die Verantwortlichen für den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien und anderswo zur Verantwortung zu ziehen.
Libanesischen Medien zufolge hatten Bewohner nahe der südöstlichen Grenze zu Syrien in den frühen Morgenstunden von Kampfjets im Luftraum berichtet, was möglicherweise auf einen Angriff aus Israel hindeuten könnte.
So sieht es auch Russland: Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, schreibt das russische Verteidigungsministerium, Israel habe acht Raketen auf die Basis abgefeuert.
BREAKING: Russian Defense Ministry says Israel was behind airstrike in Syria, fired 8 missiles at a Syrian government air base.
— The Associated Press (@AP) April 9, 2018
Der Raketenangriff folgt auf Berichte über einen mutmasslichen Giftgasanschlag der syrischen Armee auf die Stadt Duma in der Rebellenhochburg Ost-Ghuta, bei dem am Samstag mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen sein sollen.
US-Präsident Donald Trump hatte eine Warnung an Damaskus und seine Verbündeten als Reaktion auf einen mutmasslichen Chemiewaffenangriff auf die Rebellenhochburg Duma ausgesprochen. Die Verantwortlichen müssten einen «hohen Preis» dafür bezahlen, warnte Trump am Sonntag.
Wie das Weisse Haus am Sonntagabend (Ortszeit) in Washington mitteilte, sprachen sich Trump und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron in einem Telefonat für eine «starke gemeinsame Reaktion» auf die «schrecklichen Chemiewaffenangriffe» aus. Die Regierung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad müsse für «ihre anhaltenden Menschenrechtsverstösse zur Verantwortung gezogen» werden. (sar/mlu/sda/afp/reu/dpa)