US-Präsident Barack Obama lässt Insidern zufolge die vom amerikanischen Militär ausgebildeten Kämpfer in Syrien auch vor Angriffen von Regierungstruppen schützen. Damit könnte es zu Konfrontationen kommen zwischen US-Einheiten und der Armee von Präsident Baschar al-Assad.
Die US-Luftwaffe werde die Einsätze der Aufständischen aus dem amerikanischen Rekrutierungsprogramm gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) unterstützen, verlautete am Sonntag aus US-Kreisen. Allerdings werde man diese Einheiten nun auch gegen jeden Angreifer verteidigen. US-Vertreter lehnten eine offizielle Stellungnahme ab. Zuerst hatte das «Wall Street Journal» von dem Vorgang berichtet.
Die USA gehen mit Luftangriffen direkt gegen den IS vor, der grosse Teile Syriens unter seine Kontrolle gebracht hat. Zudem bildet das US-Militär seit Mai Einheimische im Kampf gegen die Islamisten aus. Sie sollen ausdrücklich nicht gegen die Regierungstruppen eingesetzt werden.
Am Freitag war die erste Gruppe dieser Miliz im Nordirak von anderen Aufständischen angegriffen worden. Daraufhin kam ihr die US-Luftwaffe zu Hilfe. In US-Kreisen ist wiederholt erklärt worden, man rechne nicht mit einem Vorgehen der syrischen Regierungstruppen gegen die US-Rekruten. Allerdings können unbeabsichtigte Zusammenstösse nicht ausgeschlossen werden.
Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen die verschiedenen Rebellengruppen nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegeneinander. Die Islamisten der Nusra Front wollen zwar Assad stürzen, greifen aber auch gezielt andere Aufständische an, die Unterstützung aus dem Westen erhalten haben.
Ein Bündnis mit der syrischen Regierung gegen den IS lehnen die USA strikt ab. Allerdings hat das US-Militär bislang eine direkte Konfrontation mit den syrischen Truppen vermieden. Umgekehrt schiessen die Einheiten Assads nicht auf amerikanische Kampfflugzeuge, die IS-Stellungen bombardieren. (sda/reu)