Die USA haben nach fast zweiwöchiger Vakanz wieder einen Aussenminister: Rex Tillerson. Der US-Senat gab dem 64 Jahre alten Texaner am Mittwoch grünes Licht.
In einer Abstimmung der Kongresskammer am Mittwoch bekam Tillerson 56 Stimmen, 43 Senatoren stimmen gegen ihn. Tillerson kann damit nun in Kürze vereidigt werden. Er war von Präsident Donald Trump vorgeschlagen worden.
Einige der engsten Verbindungen hat Tillerson nach Russland, mit Präsident Wladimir Putin versteht er sich auch persönlich gut. 2013 zeichnete Putin ihn mit einem Orden der Freundschaft aus. Tillerson hält nichts von Sanktionen gegen Moskau.
Kritiker sehen in seiner Bestallung des 64-Jährigen einen besonders schweren Fall drohender Interessenkonflikte. Exxon Mobil ist auf allen Kontinenten unterwegs und unterhält Operationen in mehreren Dutzend Ländern.
Der Ölmanager war Ende Dezember als Vorstandschef zurückgetreten. Er hatte mit Exxon ein millionenschweres Abfindungspaket ausgehandelt. Alle finanziellen Verbindungen werden gekappt.
Sachpolitisch ist Tillerson nicht leicht einzuordnen. Als Exxon-CEO vertrat er vehement die Interessen der fossilen Energieindustrie, erkannte aber den Klimawandel als echt und ernst an. Angeblich ist er gegen einen US-Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.
Positionen zu Syrien, zu Nahost, dem internationalen Terrorismus oder dem Verhältnis zu China sind bislang nicht hinterlegt.
Bei Exxon verbrachte Tillerson fast sein ganzes Berufsleben. Es heisst, daneben hätten ihn die Boy Scouts mindestens ebenso geprägt. Der Multimillionär wird als sehr konservativ beschrieben, andererseits hat er als jahrelanger Präsident der Pfadfinder die Organisation für homosexuelle junge Männer geöffnet. Tillerson ist verheiratet, das Paar hat vier Kinder.
Zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfs unterstützte Tillerson Jeb Bush, Floridas Ex-Gouverneur. (sda/dpa)