In den USA reisen Schüler in der achten Klasse traditionellerweise nach Washington, um die politische und kulturelle Metropole zu besichtigen. Eine Gruppe aus New Jersey bekam sogar die Gelegenheit, sich mit Paul Ryan, dem Sprecher des Repräsentantenhauses, fotografieren zu lassen.
Die Möglichkeit, ein Foto mit dem hochrangigen Politiker zu machen, stiess bei der Hälfte der Rund 200 Schüler jedoch nicht auf Begeisterung. Rund 100 Achtklässler weigerten sich, mit dem Republikaner zu posieren. «Ich möchte kein Foto mit jemandem machen, mit dem ich mich nicht identifizieren kann», erzählte der 13-jährige Matthew M. der Washington Post. Desweiteren nannte der Schüler Ryan einen «Mann, der seine Partei über das Land stellt».
Der Nachrichtenseite The Village Green erzählte die 14-jährige Wendy W.: «Ich finde, das Foto zu machen, bedeutet, dass man den politischen Ansichten zustimmt – und ich stimme seinen politischen Ansichten nicht zu. Also entschied ich mich dafür, nicht auf dem Foto zu sein.»
Ryan postete auf Instagram ein Foto von dem Treffen mit den Schülern. Berichten zufolge sassen die Protestierenden Jugendlichen auf einem gegenüberliegenden Parkplatz und blieben dem Fototermin fern. Laut dem US-Sender «ABC» habe der Politiker von der Protestaktion gar nichts mitbekommen.
Besonders viele Fans hatte der Republikaner auch nicht bei denen, die sich mit ihm ablichten liessen. «Ich dachte, es wäre interessant, einen der Abgeordneten unseres Landes persönlich zu sehen, auch wenn ich viele seiner Ansichten völlig ablehne», sagte Alex K. dem Washingtonexaminer.