Schweigeminute am Montag für die Opfer des Anschlags von Nizza. Noch immer herrscht tiefe Trauer in Frankreich. Doch auch die Kritik an der Regierung hält an. Ihr wird vorgeworfen, dass die Sicherheitsmassnahmen nicht hoch genug gewesen seien. Daher kam es am Montag in Nizza immer wieder zu Pfiffen gegenüber dem Premierminister Manuel Valls. Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Nizza vom 14. Juli wurde auch vor dem Start der 16. Etappe der Tour de France in den Schweizer Alpen ein Gedenk-Moment eingelegt.
In der Nacht zu Montag wurden auch die Ermittlungen in dem Fall fortgesetzt. Mittäter und Helfer werden gesucht. Ein 31-jähriger Mann mit tunesischen Wurzeln hatte am Donnerstagabend in der Mittelmeerstadt einen Laster in die Menschenmenge gelenkt. Bei dem Anschlag am Abend des französischen Nationalfeiertags sind mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen. Viele Schwerverletzte schweben noch in Lebensgefahr.
Innenminister Bernard Cazeneuve sagte dem Radiosender RTL am Montag, dass die Ermittler noch keinen Nachweis über eventuelle Verbindungen des Attentäters zu Organisationen wie der Extremisten-Miliz «Islamischer Staat» hätten, während die dem «IS» nahestehende Nachrichtenagentur Amak am Samstag vermeldet hatte, dass der Täter «einer ihrer Soldaten» gewesen sei.
Frankreich steht seit längerem im Fadenkreuz von Extremisten. Allein seit Anfang 2015 gab es dort drei grosse Anschläge. Die Hintergründe zur Tragödie von Nizza müssen jedoch noch aufgeklärt werden. (reuters)