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Durch Waffen sterben weltweit jährlich über 500'000 Menschen – nur 77'000 davon in Kriegen

Durch Waffen sterben weltweit jährlich über 500'000 Menschen – nur 77'000 davon in Kriegen

08.05.2015, 16:0608.05.2015, 16:33
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AK-47: Ein Gewehr erobert die Welt im Sturm

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AK-47: Ein Gewehr erobert die Welt im Sturm
12 Menschen sterben beim Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo, 11 wurden verletzt – die Angreifer sind unter anderem mit AK-47 bewaffnet.
quelle: x00514 / reuters tv
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Durch Waffengewalt sterben weltweit über eine halbe Million Menschen pro Jahr. Bei nur gerade 77'000 Todesfällen sind kriegerische Ereignisse die Ursache.

Der Grossteil hingegen, nämlich 377'000 Todesfälle, sind Folge vorsätzlicher Tötungen. Zu diesem Schluss kommt eine in Genf veröffentlichte Studie.

Die gesamte Zahl der Todesfälle durch Waffengewalt sank hingegen von jährlich 526'000 Getöteten in den Jahren 2004 bis 2009 auf 508'000 zwischen 2007 und 2012, wie es in der Studie «Globale Bürde Waffengewalt» des UNO-Entwicklungsprogramms (UNDP) und der in Genf ansässigen Organisation Small Arms Survey heisst.

377'000 Menschen jährlich oder 43 jede Stunde starben durch den vorsätzlichen Gebrauch von Waffen aber ausserhalb eines kriegerischen Kontextes. 42'000 Menschen starben durch einen fahrlässigen oder nicht beabsichtigten Waffeneinsatz, 19'000 bei Polizei-Einsätzen.

Mehr Tote bei kriegerischen Ereignissen

Im mehrjährigen Vergleich stieg die Zahl der Getöteten bei kriegerischen Ereignissen: Zwischen 2002 und 2012 starben jährlich durchschnittlich 70'000 Menschen gegenüber 55'000 in den fünf Jahren zuvor.

Die Konflikte in Syrien und Libyen sorgten für den deutlichen Anstieg der Todeszahlen bei kriegerischen Ereignissen. Bei den übrigen Todesfällen standen Honduras und Venezuela an der Spitze.

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Von allen Todesfällen durch Waffengewalt starben 44 Prozent durch den Gebrauch von Feuerwaffen. Doch auch Messer und Stichwaffen sorgen oft für tödliche Verletzungen. Etwas gesunken ist die Tötung von Frauen durch Waffengewalt. Mit 60'000 Todesfällen ist die Zahl rund zehn Prozent tiefer als in der ersten Berichtsperiode.

Der am Freitag in Genf veröffentlichte Bericht kam auf Initiative der UNO-Entwicklungsorganisation und der Schweiz zustande und wurde von der Small Arms Survey durchgeführt. 2006 wurde die Genfer Erklärung über bewaffnete Gewalt und Entwicklung unterzeichnet, deren Ziel die Reduktion der Todesfälle durch Kleinwaffen ist. (aeg/sda)

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