International
Wirtschaft

Jetzt hat's auch Renault erwischt: Berner Prüfer stellen bis zu 25-fach erhöhte Abgaswerte fest

Der Renault beim Abgastest.
Der Renault beim Abgastest.
Bild: DUH

Jetzt hat's auch Renault erwischt: Berner Prüfer stellen bis zu 25-fach erhöhte Abgaswerte fest

24.11.2015, 10:3124.11.2015, 17:06
Mehr «International»

Bekommt jetzt auch der französische Autobauer Renault ein Problem? Die Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule hat im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Stickoxid (NOx)-Emissionen eines Renault Espace 1.6 dCi untersucht.

Dabei sollen die im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) gefahrenen Tests mit warmem Motor sehr hohe NOx-Emissionen aufgewiesen haben, meldet focus online. Die Werte überschritten den geltenden Grenzwert für Euro 6 Fahrzeuge um das 13- bis 25-fache.

Berner Fachhochschule wegen ihrer Unabhängigkeit ausgewählt

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Berner Fachhochschule für die Abgastests am Renault Espace ausgewählt, weil es eine von der Automobilindustrie unabhängige universitäre Prüfstelle suchte. DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch sagte am Dienstag in der Tagesschau des deutschen Fernsehsenders ARD, in Deutschland gebe es keine einzige universitäre Prüfstelle, welche automobil-unabhängig agieren könne. Alle seien auf Aufträge der Automobilindustrie angewiesen. Die Prüfstelle der Berner Fachhochschule in Biel hingegen sei ein von der Industrie nicht abhängiges universitäres Institut. (whr/sda)

Der Renault Espace Diesel sei bereits in anderen Tests mit erschreckend hohen Realemissionen aufgefallen. «Bei unseren Nachprüfungen zeigte sich ein bestimmtes Muster. Nur wenn er in einer ganz bestimmten Form auf die am Folgetag stattfindende Prüfung vorbereitet wurde, bestand er diese mit Bravour. Alle Abweichungen in der Vorkonditionierung beziehungsweise Tests mit warmem statt kaltem Motor führten zu Dieselabgaswerten, die wir in dieser Höhe noch nie gemessen haben», heisst es in einer Mitteilung des DUH

Renault äusserte sich zunächst nicht dazu. Die GM-Tochter Opel hatte im Oktober die DUH-Vorwürfe über gravierende Abweichungen bei Stickoxidwerten zurückgewiesen.(whr)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Umbulubumbulu
24.11.2015 10:41registriert März 2014
Ist eigentlich nicht verwunderlich, das war nur eine Frage der Zeit bis der Nächste auffliegt. Es ist schon verwunderlich wie still und passiv sich die anderen Fahrzeughersteller zu diesem Thema verhalten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt ;-)
321
Melden
Zum Kommentar
avatar
Alf
24.11.2015 11:19registriert Februar 2014
Boah, als nächstes merken sie noch, dass das alle mache!
0_o
291
Melden
Zum Kommentar
6
Skyguide führt Pannen auf technische Innovationen zurück
Der Chef der Flugsicherungsfirma Skyguide, Alex Bristol, hat die jüngste Häufung von Pannen auf neue technische Innovationen zurückgeführt. Bei deren Lancierung liessen sich solche Vorfälle nie ausschliessen, wie Bristol in einem Interview sagte.

Bristol betonte mehrfach, dass die Sicherheit immer gewährleistet war und ist. Die Häufung der Vorfälle lasse sich nicht leugnen, sagte der Skyguide-Chef im am Donnerstag publizierten Interview mit CH Media. Er kündigte eine externe Untersuchung an.

Zur Story