Ein Gericht in Bangladesch hat den Besitzer der Textilfabrik Rana Plaza, bei deren Einsturz im Jahr 2013 mehr als 1100 Menschen ums Leben kamen, zu drei Jahren Haft verurteilt.
Der Geschäftsmann Sohel Rana wurde am Dienstag allerdings nicht wegen der tödlichen Tragödie, sondern wegen eines Finanzdelikts schuldig gesprochen. Gegen ihn laufen vier weitere Verfahren, unter anderem wegen Mordes wegen des Fabrikeinsturzes. Hier droht ihm die Todesstrafe.
Der Schuldspruch vom Dienstag war die erste Verurteilung Ranas überhaupt, sagte Staatsanwalt Salahuddin Eskander zur Nachrichtenagentur AFP. Rana wurde schuldig gesprochen, sein Vermögen nicht den Anti-Korruptionsbehörden des Landes mitgeteilt zu haben.
Ranas Anwalt kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Sein Mandant habe den Anti-Korruptionsbehörden nicht Folge leisten können, weil er zu der Zeit ihrer Aufforderungen in Gewahrsam gewesen sei, sagte der Verteidiger.
Am 24. April 2013 war der Fabrikkomplex Rana Plaza in einem Vorort von Dhaka unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen eingestürzt. Dabei wurden 1130 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Mehrere westliche Kleidungsfirmen hatten im Rana Plaza Ware produzieren lassen.
Rana wurde nach der Katastrophe an der indischen Grenze gefasst, als er das Land verlassen wollte. Neben ihm sind 37 weitere Menschen angeklagt. Sie alle könnten in dem Fall zu Tode verurteilt werden. (sda/afp)