Noch mehr Ungemach für den VW-Konzern: Nach Angaben der US-Umweltbehörde EPA vom Montag sind nun auch 3-Liter-Motoren von Manipulationen der Abgaswerte betroffen. Darunter ist auch der Porsche Cayenne.
Nach Angaben der Behörde wurden in bestimmten Diesel-Modellen der Marken VW, Audi und Porsche der Modelljahrgänge 2014 bis 2016 Drei-Liter-Diesel-Motoren verbaut, die die erlaubten EPA-Grenzwerte bis zu neunmal überträfen.
Im einzelnen handle es sich um Fahrzeuge der Typen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, and Q5 (2016).
Die VW-Tochter Porsche hat bisher zurückgewiesen in den Diesel-Skandal verwickelt zu sein. Ein Sprecher wollte am Montagabend zunächst keinen Kommentar abgeben.
Volkswagen hatte im September zugegeben, weltweit elf Millionen Diesel-Fahrzeuge mit einer Software ausgestattet zu haben, mit der Abgaswerte bei Tests manipuliert werden können.
VW zufolge ist der Dieselmotor mit der Bezeichnung EA 189 Kern des Problems. Er wurde bei etlichen Marken eingesetzt, erfüllt die EU-Abgasnorm Euro-5 und wird mit 1,2, 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum angeboten. Betroffen vom Skandal sind die Baujahre 2009 bis 2014. Nach Informationen des deutschen «Handelsblatts» verteilen sich die Stückzahlen auf drei Millionen 1,6-, 4,5 Millionen 2,0- und eine Million 1,2-Liter-Aggregate.
Bei der Kernmarke Volkswagen-Pkw sind unter anderem der Golf der sechsten Generation, der Passat der siebten Generation und der Tiguan der ersten Generation betroffen. Die Software steckt aber auch in Modellen der Baureihen A1, A3, A4 und A6 sowie Q3 und Q5 bei der Oberklasse-Tochter Audi.
Dieselmotoren, die in verschiedenen Exemplaren der Konzernmarken Skoda und Seat verwendet wurden, fallen ebenfalls unter den Abgas-Skandal. Bei den leichten VW-Nutzfahrzeugen sind ältere Diesel-Ausgaben der Modelle Caddy und Amarok betroffen. (jas/sda/dpa)