International
Wirtschaft

Trumps Steuerreform dürfte Weltwirtschaft einige Jahre beflügeln – IWF erhöht Prognose

Trumps Steuerreform dürfte Weltwirtschaft einige Jahre beflügeln – IWF erhöht Prognose

22.01.2018, 15:55
Mehr «International»
epa06333348 US President Donald J. Trump arrives to attend a House Republican caucus meeting in the US Capitol in Washington DC, USA, 16 November 2017. The House is voting today on their version of th ...
Trumps Reform beflügelt die Weltwirtschaft.Bild: EPA/EPA

US-Präsident Donald Trump schiebt nach Einschätzung des IWF die Weltwirtschaft mit seiner Steuerreform an. Der Internationale Währungsfonds erhöhte am Montag seine Wachstumsprognosen für die USA und Deutschland sehr deutlich.

Die Änderungen in der US-Steuerpolitik stimulierten die wirtschaftlichen Aktivitäten, stellte der IWF in seinem aktuellen Wirtschaftsausblick fest. Der Wachstumsimpuls für die USA werde auf die grossen Handelspartner - wie etwa Deutschland - ausstrahlen. Dies dürfte bis ins Jahr 2020 hineinwirken.

Nach 2022 dürfte sich dies ändern. Dann könnten dämpfende Effekte durchschlagen, etwa durch ein grösseres US-Leistungsbilanzdefizit oder einen stärkeren Dollar, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld.

Für die globale Wirtschaft rechnet der Fonds mittlerweile mit einem Zuwachs von jeweils 3.9 Prozent in den Jahren 2018 und 2019, in beiden Fällen 0.2 Punkte mehr als noch im Herbst.

Die Prognosen für Deutschland wurden um je einen halben Punkt auf 2.3 Prozent in diesem Jahr und 2.0 Prozent im nächsten Jahr hochgesetzt. Der US-Wirtschaft wird jetzt ein Wachstum von 2.7 Prozent 2018 und 2.5 Prozent 2019 zugetraut.

Trump reklamiert den aktuellen Aufschwung und die Rekorde an den Börsen für sich, obwohl die Wirtschaftsdaten schon unter seinem Vorgänger Barack Obama gut waren. Obstfeld sagte, der Boom habe schon vor Trump begonnen. Dabei habe auch die lockere Geldpolitik vieler Notenbanken eine Rolle gespielt.

Die Federal Reserve steuere in den USA zwar um, das aber sehr vorsichtig. Die Europäische Zentralbank habe deutlich gemacht, dass für sie eine Änderung der Nullzinsen noch in ferner Zukunft liege.

Neben den USA und Deutschland sieht der IWF auch die Wachstumsperspektiven für China optimistischer. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt dürfte dieses Jahr um 6.6 Prozent zulegen und 2019 dann um 6.4 Prozent. Das sind jeweils 0.1 Prozentpunkte mehr als noch im Herbst.

Skeptisch ist der Fonds angesichts des geplanten EU-Austritts dagegen für Grossbritannien. Hier wird 2018 weiterhin mit 1.5 Prozent Wachstum gerechnet. Für 2019 wurde die Prognose um 0.1 Punkte auf ebenfalls 1.5 Prozent gesenkt.

Der IWF appellierte an die Politik, sich nicht auszuruhen. So sollten die aktuell guten Zeiten genutzt werden, um strukturelle Mängel in den Ländern zu beheben. (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Durolex
22.01.2018 17:03registriert Dezember 2017
Und das wird einer der Gründe sein, warum er in 3 Jahren wieder Gewählt wird. Da werden die Leute noch staunen.
202
Melden
Zum Kommentar
5
Nach Jahren des Zwists: EU macht Schritt auf Erdogan zu
Nach jahrelangem Stillstand möchte die EU die Beziehungen zur Türkei wieder aufleben lassen.

Die Europäische Union habe ein strategisches Interesse an einem stabilen Umfeld im östlichen Mittelmeer und einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung, heisst es in einer in der Nacht zu Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Entscheidend sei aber, inwiefern sich Ankara konstruktiv beteilige.

Zur Story