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Gigantischer Eisberg driftet zwei Monate nach seinen Abruch aufs Meer hinaus

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Auf einer Aufnahme der europäischen Raumfahrtagentur ESA vom 16. September ist zu sehen, dass eine 18 Kilometer grosse Lücke zwischen dem Eisberg und dem Larsen-C-Schelfeis entstanden ist.Bild: ESA

Gigantischer Eisberg driftet zwei Monate nach seinem Abbruch aufs Meer hinaus

21.09.2017, 17:0321.09.2017, 17:32
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Etwa zwei Monate nach dem Abbruch des gigantischen Eisbergs A68 in der Westantarktis treibt dieser nun aufs Meer hinaus. Das zeigen Satellitenbilder, die die europäische Raumfahrtagentur ESA veröffentlicht hat.

Auf einer Aufnahme vom 16. September ist zu sehen, dass eine 18 Kilometer grosse Lücke zwischen dem Eisberg und dem Larsen-C-Schelfeis entstanden ist. Schelfeise sind auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die von Gletschern gespeist werden und mit ihnen noch verbunden sind.

Über Jahre hatten Forscher den Riss im Schelfeis beobachtet. Im Juli war dann eine riesige Eismasse abgebrochen. Es entstand einer der grössten Eisberge, der in den letzten Jahrzehnten beobachtet wurde. A68, wie er genannt wurde, wiegt nach Angaben von Experten des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) mehr als 1000 Gigatonnen und kommt auf eine Fläche von 5800 Quadratkilometern.

Über Wochen verharrte A68 auf der Stelle. Nun driftet er mit der Meeresströmung entlang der antarktischen Halbinsel. «Das geschieht im Moment sehr langsam, weil das Meereis den Eisberg zurückhält», sagte die AWI-Glaziologin Daniela Jansen.

Treibt nach Norden

Sie geht davon aus, dass A68 weiter nach Norden treiben wird und dann in den Zirkumpolarstrom gerät, der ihn nach Osten ablenkt. «Das wurde auch schon vorher für andere Eisberge beobachtet.»

Spannend für die Wissenschaftler ist vor allem, wie sich die Schelfeiskante nach dem Abbruch des Eisberges verändert. Auf Satellitenbildern sieht man nach Angaben von Jansen, dass sich nördlich von A68 mehrere kleine Eisberge gebildet haben.

Zurzeit hingen diese noch fest, seien aber schon ganz vom Schelfeis abgetrennt. Ob die Schelfeiskante stabil bleibt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. whr/sda/dpa)

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