Im Umkreis von 5000 Kilometern gibt es weder menschliche Siedlungen noch eine Industrie – dennoch ist die Südseeinsel «Henderson Island» von Plastikmüll übersät.
Auf der Insel fanden Forscher der University of Tasmania fast 38 Millionen Plastikteile mit einem Gewicht von 17.6 Tonnen. Jeden Tag kommen 27 Teile pro Quadratmeter hinzu. Die Entdeckung zeigte, wie selbst entlegene Inseln zu einer Sammelstätte für den weltweit wachsenden Plastikmüll werden, sagten die Wissenschaftler.
Henderson Island liegt im Südpazifik und zählt zum Unesco-Weltkulturerbe – wegen der aussergewöhnlichen Schönheit und Unberührtheit. Dass die Insel bei genauerem Hinsehen alles andere als unberührt ist, zeigte die kürzlich vorgenommene Untersuchung.
Zwischen Mai und August 2015 wurden zahlreiche Abschnitte der Strände von «Henderson Island» untersucht. Das Ergebnis: Nirgends sonst auf der Welt wurde bisher eine grössere Plastikmülle-Dichte gefunden. Die Forscher fanden Dinge wie Fischereizubehör, Strohalme, Besteck und Zahnbürsten.
Henderson Island liegt am westlichen Rand des Südpazifik-Wirbels, einem bekannten Müllstrudel der Weltmeere, in denen sich Plastikteile ansammeln. Bei einigen Teilen konnten die Forscher die Herkunft feststellen. Viele davon stammten demnach aus Asien und Südamerika. (ohe)