Bei Kämpfen in der jemenitischen Hafenstadt Aden sind nach Angaben von Ärzten und Militärs mindestens 53 Menschen getötet worden. Unter den Opfern der Gefechte zwischen Huthi-Rebellen und den Anhängern von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi sind auch 17 Zivilisten.
Zudem seien zehn Mitglieder der Hadi-treuen sogenannten Volkskomitees getötet worden, sagte ein Arzt der Nachrichtenagentur AFP. Aus Militärkreisen verlautete, auf Seiten der Rebellen habe es 26 Tote gegeben.
Laut Augenzeugen dauerten die Gefechte an. Insbesondere im zentralen Viertel Al-Moalla gab es heftige Kämpfe, da die Rebellen den Hafen einzunehmen versuchten. Dieser wird von den Volkskomitees verteidigt, die von einer arabischen Koalition unter Führung des saudischen Regimes mit Waffen und Luftangriffen unterstützt werden.
Seit mehreren Tagen toben Strassenkämpfe in der Stadt, der letzten Machtbastion Hadis, der sich nach Saudi-Arabien abgesetzt hat. Ein ausländisches Kriegsschiff habe zudem Huthi-Positionen beschossen.
Viele Einwohner des Landes sind durch die Kämpfe von Hilfen der internationalen Gemeinschaft abgeschnitten. Im ganzen Land ist die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Strom gestört.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte derweil mit, logistische Probleme verzögerten die Entsendung von Lieferungen mit Hilfsgütern in die von Huthis kontrollierte Hauptstadt Sanaa.
Es gebe zwar die erforderlichen Genehmigungen, um per Frachtflugzeug medizinische Hilfe einzufliegen, doch hätten Flugzeuge zunehmend Schwierigkeiten, auf dem Flughafen der Hauptstadt Sanaa zu landen, sagte die IKRK-Sprecherin Sitara Jabeen der Nachrichtenagentur AFP in Genf.
Sie bemühten sich, diese logistischen Probleme schnellstmöglich zu lösen, versicherte sie. In die umkämpfte südliche Hafenstadt Aden will das IKRK per Boot vier Chirurgen aus Dschibuti bringen, doch fehle ihm bisher die erforderliche Zustimmung aller Kampfparteien, wie die Sprecherin sagte.
Das IKRK hatte am Samstag eine 24-stündige Kampfpause gefordert, um Hilfsgüter liefern zu können. Laut der Organisation stehen derzeit 48 Tonnen Medikamente und andere medizinische Hilfsgüter bereit, um per Luft, Strasse oder Wasser in den Jemen gebracht zu werden. Damit sollen 2000 bis 3000 Menschen versorgt werden. (sda/afp)