Der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro hat sich als Kandidat für die umstrittene Präsidentenwahl am 22. April eingeschrieben. Begleitet von tausenden Anhängern fuhr er am Dienstag im offenen Wagen zum Sitz der Wahlbehörde in der Hauptstadt Caracas, wo er sich offiziell als Bewerber der sozialistischen Partei PSUV registrieren liess.
Maduro will sich bei der Abstimmung bis 2025 im Amt bestätigen lassen. Regierungsgegner, zahlreiche Staaten und internationale Organisationen befürchten, dass die Wahl nicht frei und fair ablaufen wird.
Viele Regierungskritiker sind entweder von der Wahl ausgeschlossen, in Haft oder ins Ausland geflohen. Das wichtigste Oppositionsbündnis MUD (Mesa de la Unidad Democrática) will die Wahl boykottieren.
Bislang gibt es mit Reinaldo Quijada lediglich einen Gegenkandidaten. Der 58-jährige Elektroingenieur vertritt die Linkspartei UPP89 und will das Erbe von Maduros Vorgänger Hugo Chávez verteidigen. Ihm werden allerdings keine grossen Chancen eingeräumt.
Der Opposition warf Maduro vor, die Wahl nur deshalb zu boykottieren, weil sie Angst vor einer Niederlage habe. Die Opposition begründet ihre Verweigerung damit, dass zwei ihrer populärsten Politiker zur Wahl am 22. April nicht zugelassen wurden.
Die schwere Wirtschaftskrise in Venezuela hat der Popularität Maduros in der Bevölkerung geschadet. Der Präsident macht einen von den USA angeführten Wirtschaftskrieg für die Misere verantwortlich. Kritiker sehen als Grund dafür jedoch vielmehr eine Inkompetenz der Regierung, nicht funktionierende Währungskontrollen, sowie Korruption - im Land mit den grössten Ölreserven der Welt. (sda/dpa/reu)