Serbien sollte aus Sicht des Europarats das Massaker von Srebrenica offiziell als Völkermord anerkennen. Der Ausschuss gegen Rassismus und Intoleranz der Staatenorganisation zeigte sich zwar zufrieden damit, dass das serbische Parlament und der Präsident um Verzeihung gebeten hatten.
Eine Anerkennung als Genozid sei aber «absolut notwendig, damit Menschen verschiedener ethnischer Gruppen aufhören, in Angst vor Einschüchterung und einer neuen Welle von Hassverbrechen zu leben», betonte der Ausschussvorsitzende Christian Ahlund in einer Mitteilung am Dienstag in Strassburg.
Im Juli 1995 hatten bosnisch-serbische Truppen in der UNO-Schutzzone Srebrenica 8000 muslimische Jungen und Männer ermordet. Internationale Gerichte hatten das Massaker als grössten Genozid in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet.
Der Ausschuss veröffentlichte am Dienstag einen Bericht über die Lage in Serbien. Sorgen bereitete den Menschenrechts-Beobachtern auch zunehmende Hassreden in der Öffentlichkeit, was an die Situation vor den Bürgerkriegen in der Region erinnere. Serbien müsse vor allem gegen rassistische Fussballfanclubs stärker vorgehen. (cma/sda/dpa)