Hallo Lord Kesseli! Könntest du als Erstes bitte in wenigen Worten beschreiben, wer du bist, was du machst und warum man dich kennen sollte?
Lord Kesseli: Ich bin in St.Gallen zu Hause und man kennt mich eventuell noch als Drummer von The Masked Animals. Zurzeit bin ich der Drummer von Stahlberger, der männliche Teil von A Crashed Blackbird Called Rosehip und der geistliche Teil von Lord Kesseli & the Drums.
Wie ist deine Beziehung zu Stahlberger?
Asexuell.
Wie würdest du dich selbst beschreiben?
Furchteinflössend, rund, blau, saftig.
Auf welchen deiner Songs bist du besonders stolz, Lord?
«Arnold». Dieser Song ist meine Berufung.
Warum?
Alles begann im Jahr 2013 ...
Eines Morgens, ich war gerade am Üben, veränderte sich der Klang meines Schlagzeuges. Fast unmerklich fingen die Trommeln immer länger an zu klingen, die Tonhöhe wurde tiefer, und obwohl ich mit Metronom mein Tempo hielt, fühlte es sich an, als würde ich langsamer. Gleichzeitig wurde es immer heller, und als ob die Gravitation schwinden würde, fühlte sich mein Körper zunehmend schwerelos an. Von weit her hörte ich Gesang. Es klang wie das Requiem von György Ligeti.
Das Licht wurde immer greller, und der Gesang schwoll zu einem unerträglichen Dröhnen an. Die Stimmen kamen näher und näher. Es fühlte sich an, als würde sich an einem Konzert das ganze Publikum zu dir drehen, sich stetig enger um dich versammeln und dir ins Gesicht und in die Ohren brüllen. Dann plötzlich, wie auf Kommando, wurde es still. Einzig das leise, langsam ausklingende Rauschen meiner Becken war noch zu hören. Unheimliche Stille machte sich breit. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber das Licht war so gleissend, dass ich meine Augen mit meinen Händen schützen musste.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sprach der Chor zu mir:
Dann wurde es dunkel.
Als ich die Augen öffnete, lag ich neben meinem Schlagzeug auf dem Boden. In meiner Hand spürte ich das Amulett.
Was antwortest du jemandem, der wissen möchte, was du beruflich machst?
Ich bin Wissenschaftler. Mein Kernthema ist die Manipulation der Menschheit durch Schallwellen.
Damit wir dich noch ein bisschen besser kennen: Zeig uns doch die letzte Nachricht auf deinem Handy, die du bekommen hast.
Du gibst eine Kennenlern-Annonce für dich selbst auf. Was steht drin und in welcher Fachzeitschrift wird sie erscheinen?
In: «Die Weltwoche».
Text: «Ich, Lord Kesseli, werde euch trösten und heilen.»
Welcher Schweizer Künstler ist völlig überbewertet?
Christoph Mörgeli. Ich versteh' beim besten Willen seinen Humor nicht …
Was ist das Unangenehmste, das dir je passiert ist?
Kirchenbesuche als Kind.
Verfolgt dich dieses Erlebnis noch?
Das ist wohl nicht zu übersehen!
Was kannst du nicht, was man in deinem Alter können sollte?
Bremsweg kalkulieren.
Damit wir auch in diesem Interview etwas gelernt haben:
Was würdest du sagen, ist dein grösstes Talent?
Meine Geduld.
Du darfst eine Schweizer Stadt gegen eine andere Stadt deiner Wahl eintauschen. Was wählst du?
Für internationale Entflechtung: Genf gegen Pjöngjang.
Aber wenn ich schon was tauschen könnte, dann würde ich den Zürichsee mit dem Toten Meer auswechseln.
Einige orientieren sich ja gerne an «Kinder kriegen, Haus bauen, Baum pflanzen, optional Hund kaufen» – verfolgst du auch konkrete Ziele im Leben?
Ich spare auf einen Hummer (gelb!).
Lord, du darfst jetzt selbst eine Frage erfinden und sie beantworten.
Ich nehme:
Die Antwort:
Die Verschmelzung von Mann und Frau wird einem höheren Zweck dienen, und nicht nur der körperlichen Befriedigung. Unsere After-Show-Seminare sind sehr beliebt. Frühzeitiges Anmelden lohnt sich. Platzzahl beschränkt.
Schick uns doch zum Abschluss bitte noch ein Foto, von welchem du nie gedacht hättest, dass es mal online zu sehen sein wird.
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Vom 16.–18. Juni findet auf dem Sonnenberg in Kriens, Luzern, schon zum elften Mal das B-Sides-Festival statt. watson ist Medienpartner und empfiehlt dringend einen Besuch.
Und zwar nicht, weil wir Medienpartner sind (also auch), aber vor allem, weil folgende Bands auch dort sein werden.