Die iranische Führung hat einem Medienbericht zufolge erstmals bestätigt, Luftangriffe gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat im Nachbarland Irak geflogen zu haben. Dafür habe man sich mit der Regierung in Bagdad abgestimmt, sagte der stellvertretende Aussenminister Ebrahim Rahimpur der britischen Zeitung The Guardian.
Rahimpur sagte demnach am Freitag, der Iran habe Luftangriffe zur «Verteidigung der Interessen unserer Freunde im Irak» geflogen. Dabei handle es sich um die Regierung in Bagdad und die autonomen Kurdengebiete im Nordirak. Der Iran koordiniere seine Luftangriffe im Irak nicht mit den USA, sondern nur mit der irakischen Regierung, betonte Rahimpur.
Die Führung in Teheran hatte den Einsatz von Kampfflugzeugen gegen den IS zunächst dementiert. Nun sagte der Diplomat, sein Land werde nicht zulassen, dass es im Irak zu ähnlichen Zuständen wie in Syrien komme. «Und wir helfen dort sicherlich mehr als in Syrien, weil sie uns näher sind.»
Die salafistischen IS-Extremisten haben weite Teile Syriens und des Iraks erobert und dabei Tausende Zivilisten vertrieben, ermordet oder versklavt. Eine internationale Allianz unter Beteiligung der USA sowie europäischer und arabischer Staaten will mit Luftangriffen die Kämpfer zurückdrängen.
Der IS hat sich zum Ziel gesetzt, die von Schiiten geführte Regierung in Bagdad zu stürzen. Der schiitisch geprägte Iran ist ein wichtiger Verbündeter des Landes. Das Land unterstützt auch den syrischen Staatschef Baschar al-Assad. (sda/reu)