Islamistische Kämpfer stoppen einen Mann an ihrem Checkpoint. «Wie oft kommt der Buchstabe ‹A› in der Hadith-Sammlung von al-Buchari vor?», fragen sie ihn. Der Mann überlegt nur kurz und antwortet dann resigniert: «Erschiesst mich doch einfach.» Was dann auch geschieht.
Die Szene aus einem Sketch, der laut dem Middle East Media Research Institute (MEMRI) am 29. Juni auf dem palästinensischen Fernsehsender «al-Filistiniya» ausgestrahlt wurde, ist eine rabenschwarze Parodie auf die brutalen Exekutionen der salafistischen ISIS-Miliz im Irak. Die Gotteskrieger des «Islamischen Staats im Irak und in Syrien» richten willkürlich Menschen hin, die sie bei der Befragung nach religiösen Praktiken als Nicht-Sunniten identifizieren.
Die palästinensischen Komiker mit den offensichtlich falschen Dschihadisten-Bärten machen sich auch über die Idee lustig, dass die Hinmetzelung von Ungläubigen Bonuspunkte im Jenseits eintragen soll: Als den ISIS-Kämpfern ein Christ in die Fänge gerät, bricht prompt ein Streit darüber aus, wer den Kafir erschiessen und den damit verbundenen Segen einheimsen darf.
Der Spott über die fanatischen Gotteskrieger ist womöglich nicht ungefährlich. Laut israelischen Medienberichten bewegen sich ISIS-Kämpfer bereits im Gaza-Streifen und haben auch den Sinai infiltriert, der zu Ägypten gehört. Dass diese Leute den Sketch lustig finden, kann getrost ausgeschlossen werden.